Stichwort - Halbleiterhersteller ams und Dialog Semiconductor
Wien/Graz/London (APA) - Die Halbleiterhersteller ams aus Österreich und die deutsch-britische Dialog Semiconductor führen Fusionsgespräche ...
Wien/Graz/London (APA) - Die Halbleiterhersteller ams aus Österreich und die deutsch-britische Dialog Semiconductor führen Fusionsgespräche in einem sehr frühen Stadium, wie die beiden Unternehmen am Donnerstag bestätigten. Ob es zu einer Fusion kommt, sei aber noch offen. Beide Unternehmen gelten unter anderem als Lieferanten für Apple.
Der steirische Mikroelektronik- und Halbleiterhersteller ams mit Sitz in Unterpremstätten bei Graz erzeugt Chips und Sensoren und beliefert unter anderem die Konzerne Apple und Samsung. Wichtige Forschungs- und Betriebsstätten sind in Österreich, in Plano (Texas) und an weiteren sieben Standorten weltweit. ams beschäftigt rund 1.400 Mitarbeiter in mehr als 20 Ländern.
Der Umsatz betrug im Vorjahr 377,8 Mio. Euro, um 3 Prozent weniger als 2012. Als Grund dafür wurde zuletzt die schlechtere Entwicklung im Bereich Consumer & Communications angegeben, besser lief es in den Bereichen Medizintechnik und Automotive. Der Nettogewinn sank um mehr als ein Viertel (26 Prozent) auf 60,8 Mio. Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) fiel um 25 Prozent auf rund 64 Mio. Euro.
92 Prozent der Aktien sind laut FirmenCompass im Streubesitz, die restlichen 8 Prozent halten das Management und ehemalige Aktionäre des im Jahr 2011 übernommen US-Lichtsensorherstellers Texas Advanced Optoelectronic Solutions (TAOS). Vorstandsvorsitzender ist seit Mai 2013 der ehemalige TAOS-CEO Kirk Laney. Zweites Vorstandsmitglied und Finanzchef ist der Österreicher Michael Wachsler-Markowitsch.
ams ist seit Mai 2004 an der Züricher Börse, der SIX Swiss Stock Exchange, gelistet. Zuvor hatte die frühere austriamicrosystems AG von 1993 bis 2000 an der Wiener Börse notiert. Aktuell wird der Börsenwert mit rund 1,7 Mrd. Euro angegeben. Dialog Semiconductor notiert im TecDAX der Frankfurter Börse und wird ebenfalls mit rund 1,7 Mrd. Euro bewertet. Zusammen haben die beiden Unternehmen damit einen Börsenwert, der in etwa dem der Telekom Austria (rund 3,1 Mrd. Euro Marktkapitalisierung) entspricht.
Dialog Semiconductor hat seinen rechtlichen Sitz in London, daher gilt bei einer möglichen Fusion britisches Recht. Das operative Geschäft wird aus Kirchheim unter Teck in Baden-Württemberg gesteuert. Beschäftigt sind rund 1.100 Mitarbeiter. Der Umsatz stieg 2013 um 17 Prozent auf rund 903 Mio. Dollar (aktuell: rund 663 Mio. Euro). Der Nettogewinn stagnierte bei 62,5 Mio. Dollar. CEO ist seit neun Jahren Jalal Bagherli. Einen Großteil des Umsatzes macht Dialog Semiconductor mit Chips für Smartphones und Tablets. Eingestiegen ist man auch in die Steuerungstechnik für LED-Beleuchtung.
~ ISIN AT0000920863 ~ APA326 2014-06-26/13:40