Rumäniens Präsident kritisiert das Parlament heftig

Bukarest (APA) - Der rumänische Staatschef Traian Basescu hat am Donnerstag auf die am Mittwoch vom Parlament verabschiedete Resolution zu seinem Rücktritt reagiert. Basescu bezeichnete diese als „Aktion zur Einschüchterung der Justiz“ und beschuldigte das Parlament, mit Kriminellen zu „fraternisieren“. Basescus Bruder, Mircea Basescu, war wegen eines Korruptionsskandals in Untersuchungshaft genommen wurde.

Mircea Basescu wird beschuldigt, von Mitgliedern des kriminellen Bercea-Clans 250.000 Bestechungsgeld angenommen zu haben, um im Gerichtsverfahren um das Clanoberhaupt „Bercea Mondial“, eigentlich Sandu Anghel, zu intervenieren und diesem zur Freilassung aus der Haft zu verhelfen.

Basescu nannte die Stellungnahme des Parlaments einseitig, diese basiere ausschließlich auf Beweismaterial, das vom Bercea-Clan stammt. Das Parlament übernehme ungeprüft die Position der Kriminellen sowie des stark Basescu-kritischen Senders „Antena 3“, während die Erpressungsklage, die der Präsidentenbruder gegen die Familie Bercea erhob, ignoriert werde, beanstandete Basescu. Der Präsident hatte wiederholt versichert, die Justiz im Falle seines Bruders in keiner Weise zu beeinflussen und gab zu bedenken, dass die Mitglieder des Bercea-Clans während seines Mandats zum ersten Mal ins Gefängnis gebracht wurden.