Fußball-WM: Splitter 1 - Lavezzi ohne Shirt, Löw mit nassem Leiberl
Rio de Janeiro (APA/dpa/Reuters/AFP) - Splitter von der Fußball-WM in Brasilien:...
Rio de Janeiro (APA/dpa/Reuters/AFP) - Splitter von der Fußball-WM in Brasilien:
Auf Facebook hat sich eine Gruppe gegründet, die unterstützt, dass der Argentinier Ezequiel Lavezzi ohne Shirt spielen soll. Innerhalb 24 Stunden sammelte die Bewegung 151.000 „Freunde“. Der 29-jährige Lavezzi, Stürmer bei Paris Saint Germain, hat sich zum Sexsymbol gemausert, auch wenn er bisher nur Einwechselspieler ist. Das ist für seine weiblichen Anhänger allerdings kein Grund. Schon eher, dass er seit vier Jahren vergeben ist. An Yanina Screpante, die Exfreundin des Tennisspielers Juan Martin Del Potro.
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Auch Joachim Löw hat seine Anhänger. Das dunkelblaue Hemd vollgesogen am Körper klebend, die Haare klatschnass ins Gesicht hängend: Dass der deutsche Bundestrainer im Regen von Recife ganz schön durchgeweicht war, wurde im Internet heiß diskutiert. Er habe klar den „Wet-T-Shirt-Contest“ gewonnen und sehe sexy aus in seine nassen Klamotten, meinten viele Twitter-Nutzer. Komiker Matze Knop verglich Löw mit dem früheren James-Bond-Darsteller Pierce Brosnan. Die ARD-“Sportschau“ meinte spaßig: „Jogi Löw hat heute einen Wet Hair Day.“
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Angesichts des überraschenden Erfolgs von Außenseiter Costa Rica bei der WM in Brasilien dreht sich auch im Parlament in San Jose alles nur noch um Fußball. Der Abgeordnete Rafael Ortiz brachte einen Gesetzesvorschlag ein, um dem kolumbianischen Nationaltrainer Jorge Luis Pinto ehrenhalber die Staatsbürgerschaft zu verleihen. Die Parlamentarierin Paulina Ramirez startete eine Initiative, um den 20. Juni zum Nationalen Tag des Fußballs zu erklären. An diesem Tag qualifizierte sich die Nationalmannschaft für das Achtelfinale, wie schon genau 24 Jahre zuvor bei der WM in Italien.
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Hohen Besuch hat es beim Training der Niederlande gegeben: Brasiliens Fußball-Legende Zico schaute beim Oranje-Team vorbei. Der Vize-Weltmeister trainiert während der Fußball-WM in Rio de Janeiro auf dem Gelände von Zicos Ex-Club Flamengo. Als Dank überreichte Bondscoach Louis van Gaal dem 88-fachen brasilianischen Nationalspieler ein Niederlande-Trikot mit der Nummer zehn.
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Über den Wolken schwebte US-Präsident Barack Obama während der WM-Partie USA-Deutschland. Nicht wegen der Spielzüge der Amerikaner, sondern weil er in seiner Präsidentenmaschine Air Force One am Donnerstag auf dem Weg nach Minneapolis war. Also sah er das 1:0 der DFB-Elf mit einer Handvoll Begleiter im Flieger an - ganz amerikanisch mit Chips, Erdnüssen und Cola, wie auf einem Twitter-Bild zu sehen war. Freuen konnte er sich am Ende trotz der Niederlage: Die USA haben als Gruppenzweite das Achtelfinale erreicht.
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Bei der Fußball-WM geht‘s jetzt in die K.o.-Runde: „Mata-mata“ („tötet-tötet) sagt man in Brasilien dazu. Im Portugiesischen nennt man einen Außenseiter „a Zebra“ („ein Zebra“) und einen Fallrückzieher „a bicicleta“ („ein Fahrrad“). Und bei einem Schuss ins Kreuzeck trifft man dorthin „onde a coruja dorme“ - „wo die Eule schläft“.
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Die deutsche Nationalmannschaft schaffte mit ihrem 1:0 über die USA einen TV-Rekord: 27,25 Millionen Zuschauer (Marktanteil: 84,2 Prozent) schalteten das Spiel ab 18.00 Uhr im ZDF ein - Bestwert im bisherigen WM-Verlauf. Das 4:0 gegen Portugal hatten zehn Tage zuvor 26,36 Millionen Menschen gesehen.
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Normalerweise werden sie von 10 bis 30 Touristen am Tag besucht, während der Fußball-WM sind es 250. Der Dschungel-Stamm Tatuyo im Amazonasgebiet, 40 Bootsminuten von Manaus entfernt, freut sich über den zahlreichen Besuch, schließlich hilft das Geld, um die traditionelle Lebensweise aufrecht zu erhalten. Die fünf Familien leben vom Fischfang, züchten Hühner, bauen Bananen, Zuckerrohr und Erdäpfel an und jagen Wildschweine und Rehe. Besucher bekommen Tanz- und Musik-Vorführungen zu sehen.