GM-Zündschloss-Skandal dürfte sich auf Zulieferer Delphi ausweiten

New York (APA/AFP) - Der Skandal um den verspäteten Rückruf von Millionen Fahrzeugen mit defekten Zündschlössern von General Motors (GM) wei...

New York (APA/AFP) - Der Skandal um den verspäteten Rückruf von Millionen Fahrzeugen mit defekten Zündschlössern von General Motors (GM) weitet sich einem Zeitungsbericht zufolge auf den US-Zulieferer Delphi aus. Bei einer Anhörung vor dem Handelsausschuss des US-Senats werde auch die Rolle von Delphi untersucht werden, berichtete die „New York Times“ am Freitag. Das Datum für die Anhörung stehe noch nicht fest.

General Motors hat seit Februar Millionen von Autos aus den Jahren 2000 bis 2014 zurückgerufen, weil die Zündschlösser während der Fahrt in die Aus-Position springen und so neben dem Motor auch die Elektronik ausschalten können. Dies kann dazu führen, dass Airbags, Servolenkung und Bremskraftverstärker ausfallen. Mit dem Konstruktionsmangel werden laut GM mehr als 50 Unfälle mit insgesamt 13 Toten in Verbindung gebracht. Verbraucherschützer vermuten deutlich höhere Opferzahlen.

Delphi ist erst seit 1999 ein unabhängiges Unternehmen; davor gehörte der Zulieferer zu GM. Der Handelsausschuss des US-Repräsentantenhauses veröffentlichte am Donnerstag eine E-Mail zwischen zwei GM-Managern, die zeigt, dass das Zündschloss-Problem schon 2005 bekannt war. Die E-Mail hat die Betreff-Zeile: „Zündschloss-Austausch - Unbeabsichtigtes Ausschalten“. GM selbst hatte seine Führung entlastet; laut einem unternehmensinternen Bericht wusste sie erst seit Dezember 2013 von dem Problem. Die Untersuchungen des US-Kongresses, des Justizministeriums und der Börsenaufsicht zu dem Skandal dauern noch an. Ein GM-Sprecher sagte AFP, am kommenden Montag werde der vom Konzern engagierte Anwalt Ken Feinberg einen Fonds für die Opfer ankündigen.

~ ISIN US37045V1008 WEB http://www.gm.com/ ~ APA237 2014-06-27/12:08