Täglich drei Kinder durch unzureichende Sicherung im Pkw verletzt
Wien (APA) - Durchschnittlich drei Kinder werden in Österreich täglich als Mitfahrer in einem Pkw verletzt. Schuld daran ist oftmals die fal...
Wien (APA) - Durchschnittlich drei Kinder werden in Österreich täglich als Mitfahrer in einem Pkw verletzt. Schuld daran ist oftmals die falsche oder unzureichende Sicherung. „Man braucht den richtigen Kindersitz für jedes Kind und vor allem auch bei jeder Fahrt“, sagte Othmar Thann, Direktor des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV), bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der AUVA am Freitag in Wien.
„Wir sagen immer, dass Kinder unser wertvollstes Gut sind, deshalb müssen wir sie auch dementsprechend schützen“, sagte AUVA-Obfrau Renate Römer. Vor allem bei bekannten Fahrtrouten und kurzen Strecken würden Fahrer die jungen Insassen nicht immer ordnungsgemäß angurten. Die Folgen sind oft verheerend: „Bei einem Autounfall mit relativ geringen 50 km/h wirkt das 30-fache seines Körpergewichts auf das Kind ein. Das ist in etwa mit dem Sturz aus dem dritten Stock zu vergleichen“, erklärte Thann. Werden die kleinen Passagiere in einem Kindersitz transportiert, aber nicht angeschnallt, sind sie im Fall eines Unfalles aufgrund ihrer Sitzhöhe sogar noch stärker gefährdet.
Bei unter 14-Jährigen kommt es durch Unfälle häufig zu kritischen Verletzungen im Bereich des Schädels oder der sensiblen Halswirbel. „Wird ein Kind so schwer verletzt, leidet es oft ein Leben lang unter den Folgen des Unfalles“, so Römer. Zudem sei die Wahrscheinlichkeit, bei einem Verkehrsunfall tödlich zu verunglücken, für ungesicherte Autoinsassen neunmal höher als bei angeschnallten Personen. Kindersitze könnten laut Thann zwar keine 100-prozentige Sicherheit garantieren, würden aber die Chance eines Kindes, bei einem Unfall ohne schwere Verletzungen davon zu kommen, erhöhen.
Österreichweit liegt die Kindersicherungsquote momentan bei 95 Prozent. Vor allem im Bereich der richtigen Auswahl und fachgerechten Montage von Kindersitzen gäbe es aber noch Verbesserungsbedarf. „Nicht jeder Sitz ist für jedes Auto geeignet. Unsere Kinder und Enkelkinder sollten es uns wirklich wert sein, dass wir uns die Mühe machen und uns in dieser Sache von Experten beraten lassen“, sagte Thann. Hierzulande müssen Sitze der ECE-Norm entsprechen, alle Modelle sind nach Gewichts- und Altersklassen eingeteilt. Kinder bis 15 Monate müssen gegen die Fahrtrichtung mit dem Dreipunktgurt gesichert werden, wird dafür der Beifahrersitz gewählt, muss der Airbag unbedingt deaktiviert sein. Besonders optimal sei die Verwendung des ISOFIX-Befestigungssystems, bei dem der Kindersitz durch eine Steckverbindung direkt und stabil mit der Fahrzeugkarosserie verbunden ist.