Freispruch nach Korruptionsvorwürfen an Uni Klagenfurt

Klagenfurt (APA) - Mit einem Freispruch im Zweifel hat am Freitag ein Korruptionsprozess gegen einen früheren Mitarbeiter der Universität Kl...

Klagenfurt (APA) - Mit einem Freispruch im Zweifel hat am Freitag ein Korruptionsprozess gegen einen früheren Mitarbeiter der Universität Klagenfurt und einen Unternehmer am Landesgericht Klagenfurt geendet. Die Richterin sah die „leugnende Verantwortung“ der Angeklagten nicht widerlegt, einen eindeutigen Schuldbeweis habe es nicht gegeben. Der Staatsanwalt kündigte Berufung an.

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hatte in ihrer Anklage den Verdacht erhoben, der Unternehmer hätte für Aufträge der Uni Kick-Back-Zahlungen an den Mitarbeiter geleistet. Der Unternehmer hatte sich angeblich mehreren Personen anvertraut, nachdem es in einer anderen Angelegenheit zum Streit mit dem nunmehrigen Mitangeklagten gekommen war. Entsprechende Zeugen sagten bei Gericht aus.

Beide Angeklagten hatten vehement ihre Unschuld beteuert. Die Verteidiger stellten ihre Mandanten als Bauernopfer in einem Machtkampf an der Universität dar. Der frühere Uni-Mitarbeiter sei dem Lager des ehemaligen Rektors zuzurechnen gewesen, dessen Feinde hätten ihn mit den Korruptionsvorwürfen an der Uni um seine Position bringen wollen, was letztlich auch gelungen sei. Bei den Vorwürfen handle es sich durchwegs um „Latrinengerüchte“, so die Verteidigung.

Richterin Akiko Gschöpf reichten die belastenden Aussagen nicht für einen Schuldspruch, obwohl die Zeugen „durchaus glaubwürdig“ gewesen seien. Es seien in einem umfangreichen Ermittlungsverfahren samt Hausdurchsuchung und Telefonüberwachung keine Belege für irgendwelche Zahlungen gefunden worden, so die Richterin. Die „leugnende Verantwortung“ der Angeklagten sei daher im Prozess nicht widerlegt worden. Gschöpf: „Es gibt keine unmittelbaren Zeugen für Zahlungen noch Belege für Überweisungen.“