Ein Landtag für die Arbeitslosen

Innsbruck –Die Liste Fritz will der Arbeitslosigkeit in Tirol ein Gesicht geben und den 28.000 arbeitslosen Menschen nächste Woche im Juli-Landtag eine Plattform geben. Der 46-jährige Georg Sparber, HTL-Absolvent und IT-Betreuer, erzählte gestern seine Geschichte von 100 erfolglosen Bewerbungen und „von dem Gefühl, nichts mehr wert zu sein“. Seit drei Jahren sucht der vierfache Familienvater einen Job. Dass Tirol eine vergleichsweise niedrige Arbeitslosigkeit aufweise – diese politische Botschaft kann Sparber nicht mehr akzeptieren.

„Hinter jeder Zahl steckt ein Schicksal wie jenes von Georg Sparber. Wir wollen verhindern, dass die steigenden Arbeitslosenzahlen zu einer monatlichen Pflichtübung werden“, betont Liste-Fritz-Klubchefin Andrea Haselwanter-Schneider. Die Oppositionspartei will mit drei Dringlichkeitsanträgen für eine bessere Aus- und Weiterbildung, mehr Unterstützung für sozialökonomische Betriebe und gemeindenahe Beschäftigungsprogramme sowie Sozialtarife für Strom und Gas für Menschen mit geringen Möglichkeiten politische Hilfestellung leisten. „Das Land ist mit einem Maßnahmenbündel gefordert, Härten abzufedern und bessere Rahmenbedingungen für wirtschaftliche Impulse, beispielsweise am Bau, zu schaffen“, fügt LA Andreas Brugger hinzu.

Haselwanter-Schneider nimmt das Land auch als Arbeitgeber in die Pflicht, ältere Arbeitnehmer einzustellen. In der Aktuellen Stunde im Landtag will die Liste Fritz die vielen ernüchternden Facetten von Arbeitslosigkeit aufzeigen. „Die Landespolitik darf die Menschen, die ohne Arbeit sind, nicht vergessen und muss denen helfen, die es brauchen“, sagt Haselwanter-Schneider. (pn)