Schiitenführer Sistani: Irak muss schnell neue Regierung bilden

Bagdad (APA/dpa) - Der höchste schiitische Geistliche im Irak, Großayatollah Ali al-Sistani, hat die politischen Kräfte des Landes aufgerufen, sich schnell auf eine neue Staatsführung zu einigen.

Bis zu ersten Sitzung des neu gewählten Parlaments am kommenden Dienstag müssten die Parteien über die Besetzung der wichtigsten Posten eine Einigung erzielen, ließ Sistani in seiner Freitagspredigt in der Stadt Kerbala über einen Stellvertreter mitteilen. Das berichtete das irakische Nachrichtenportal „Al-Sumaria“. Der Geistliche warnte zugleich vor einem Zerfall und einer Teilung des Landes.

Der umstrittene schiitische Regierungschef Nuri al-Maliki möchte sich für eine weitere Amtsperiode wählen lassen. Führende schiitische, sunnitische und kurdische Politiker verlangen jedoch seinen Rücktritt und fordern eine Einheitsregierung. Sie machen ihn unter anderem für den Vormarsch der extremistischen ISIS-Milizen verantwortlich. Maliki lehnt jedoch eine „Regierung der nationalen Rettung“ ab.