Zürcher Börse schließt mit leichtem Plus
Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt ist am Freitag nach ruhigem Verlauf mit einem leichten Plus aus dem Handel gegangen. Der Le...
Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt ist am Freitag nach ruhigem Verlauf mit einem leichten Plus aus dem Handel gegangen. Der Leitindex SMI bewegte sich den ganzen Tag über in einer engen Bandbreite zwischen knapp 8.530 und gut 8.560 Punkten und schloss auf seinem Tageshoch.
Insgesamt verlor der Leitindex im Wochenvergleich aber 1,6 Prozent. Das Hauptaugenmerk richtete sich am Freitag auf die Aktien von UBS und Credit Suisse, die sich nach den Verlusten vom Vortag unterschiedlich entwickelten.
Händlern zufolge zeigen die meisten Investoren derzeit wenig Risikobereitschaft, und es herrsche eine lustlose Stimmung am Markt. Weder auf Neuigkeiten aus dem Irak und der Ukraine, noch auf überraschende Makrodaten werde reagiert. So führte am Nachmittag auch die Meldung, das Konsumentenvertrauen in den USA habe sich im Juni aufgehellt, zu keinen Kurssprüngen.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,24 Prozent höher bei 8.562,11 Punkten. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,17 Prozent auf 1.302,06 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,21 Prozent auf 8.460,36 Zähler.
Im Fokus waren den ganzen Tag über die Aktien der beiden Schweizer Großbanken. Die Papiere der Credit Suisse (+0,6 Prozent) machten rund einen Sechstel ihrer Verluste vom Vortag wett. Die der UBS (-0,5 Prozent) verloren hingegen weiter an Wert. Am Donnerstag die Aktien beider Banken nach einer Klage der Börsenaufsicht New Yorks gegen die britische Bank Barclays wegen deren „Dark Pool“ stark unter Druck geraten. Schon seit längerem hatten die US-Behörden ein kritisches Auge auf diese anonymem Handelsplätze geworfen. Sie vermuten, dass die Märkte dort manipuliert und destabilisiert werden. Mit der Klage haben die Aufsichtsbehörden nun die Gangart verschärft.
Die beiden Schweizer Institute betreiben neben Barclays die größten „Dark Pools“ in den USA. Für die unterschiedliche Entwicklung der beiden Papiere am Freitag gab es keine eindeutigen Erklärungen. Schon seit Jahresbeginn hatten sich die Credit-Suisse-Aktien deutlich schlechter entwickelt und haben entsprechend ein größeres Aufholpotenzial.
Die größten Gewinne verzeichneten Dufry (+2,0 Prozent), Holcim (+1,3 Prozent) und Roche (+0,8 Prozent). Letztere profitierten von einer Zulassungsempfehlung des vorberatenden Ausschusses der EU-Kommission. Dieser empfiehlt, das Krebsmedikament Avastin für eine weitere Form von Eierstockkrebs zuzulassen. Bei Dufry hatten die Aktionäre am Vortag eine Kapitalerhöhung zur Übernahme von Nuance bewilligt.
Mit einem Plus gingen auch ABB (+0,5 Prozent) aus dem Handel. Der Industriekonzern gab den Verkauf des Stahlbaugeschäfts von Thomas & Betts an das US-Unternehmen Trinity Industries für 600 Millionen US-Dollar bekannt. ABB begründete den Schritt mit fehlenden Synergien.
Die Schwergewichte Nestle und Novartis (je +0,1 Prozent) schlossen nur leicht höher. Für den Basler Pharmakonzern hatte die US-Gesundheitsbehörde FDA eine ungünstige Entscheidung gefällt, indem sie das erste Generikum für den Novartis-Blockbuster Diovan zuließ. Die neue Konkurrenz ändert allerdings nichts an Prognose des Konzerns für das laufende Jahr: Das Novartis-Management ging bereits von einem Diovan-Generikum in den USA ab Juli dieses Jahres aus.
Die größten Verluste verzeichneten nebst UBS die Aktien von Clariant (-0,7 Prozent), die bereits die ganze Woche über geschwächelt hatten. Auch Sonova (-0,5 Prozent) sowie die Überflieger Actelion (-0,4 Prozent), dessen Papiere seit Anfang Jahr ein Plus von rund 50 Prozent erreicht haben, reihten sich unter den Verlierern ein.
~ ISIN CH0009980894 ~ APA632 2014-06-27/19:22