Argentinischer Vize-Präsident wegen Korruption angeklagt

Buenos Aires (APA/AFP) - Erstmals in der Geschichte Argentiniens ist ein amtierender Vize-Präsident wegen Korruption angeklagt worden. Amado...

Buenos Aires (APA/AFP) - Erstmals in der Geschichte Argentiniens ist ein amtierender Vize-Präsident wegen Korruption angeklagt worden. Amado Boudou werde Vorteilsnahme vorgeworfen, hieß es am Freitagabend aus Justizkreisen in Buenos Aires.

Er soll 2010 als damaliger Wirtschaftsminister zusammen mit anderen Verdächtigen einer von der Pleite bedrohten Druckerei zur Seite gesprungen sein und daraus Vorteile gezogen haben. Die Druckerei mit dem Monopol zum Drucken von Banknoten ging später in Staatsbesitz über.

Boudou hat in der Affäre stets seine Unschuld beteuert. Der 51-jährige Politiker ist derzeit auf einer Kuba-Reise und soll erst kommende Woche nach Argentinien zurückkehren. Er war an der Seite von Staatschefin Cristina Kirchner 2011 zum Vize-Präsidenten gewählt worden und übernahm, als Kirchner wegen einer Operation ausfiel, vorübergehend das Präsidentenamt.

Offiziell ist Boudou die Nummer Zwei im Staat, Kirchner hält ihn aber offenbar vom Regierungsgeschäft fern und stützt sich stattdessen auf einen kleinen Zirkel enger Berater.