1914/2014 - Sarajevo-Konzert wird auf Wiener Donauinsel übertragen
Wien/Sarajevo (APA) - Das Gedenkkonzert der Wiener Philharmoniker zum 100. Jahrestag des Sarajevo-Attentats wird am Samstagabend auch im Rah...
Wien/Sarajevo (APA) - Das Gedenkkonzert der Wiener Philharmoniker zum 100. Jahrestag des Sarajevo-Attentats wird am Samstagabend auch im Rahmen des Wiener Donauinselfests ausgestrahlt. Es werde ab 22.30 Uhr auf den großen Videowänden auf dem derzeit stattfindenden Open-Air-Festival übertragen, teilte der Wiener Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) am Samstag in einer Aussendung mit.
Die Wiener Philharmoniker spielen am Samstagabend im historischen „Alten Rathaus“ der bosnischen Haupstadt ein Konzert vor mehreren Staatsoberhäuptern, darunter Bundespräsident Heinz Fischer. Das Konzert gilt als Versöhnungsgeste zum 100. Jahrestag des folgenschweren Mordes am österreichisch-ungarischen Thronfolger Franz Ferdinand, der den Ersten Weltkrieg auslöste.
Mailath-Pokorny sagte, dass die Gedenkfeierlichkeiten „weit über Europas Grenzen hinaus von besonderer Bedeutung“ seien. „Das Gedenken verdeutlicht den gemeinsamen Willen der Staatengemeinschaft in Frieden zu leben, andererseits hält es uns auch vor Augen, wie fragil Frieden ist und welche Gefahren vom Nationalismus, dem Egoismus der Völker, ausgehen“, betonte er im Rahmen der Gedenkfeierlichkeiten in Sarajevo. Er wies darauf hin, dass Wien und Sarajevo anlässlich des Gedenkjahres 2014 auch ein gemeinsames Ausstellungsprojekt erarbeitet hätten, an dem Künstler und Künstlerinnen beider Städte beteiligt seien.
Die Wiener Philharmoniker werden bei dem Konzert von Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst dirigiert. Er hob in einem Interview mit der „ZiB2“ des ORF-Fernsehens am gestrigen Freitagabend vor allem das „Schicksalslied“ von Brahms hervor, mit dem „an das menschliche Leid“ durch den Krieg erinnert werden soll. Die Botschaft des Gedenkkonzerts „ist sehr einfach“, betonte Welser-Möst. „Krieg ist nicht etwas, was sich lohnt. Kunst ist etwas, was Menschen zusammenführen soll. Sich zu bekriegen, ist nicht sehr zielführend.“