Irak-Kämpfe - Iran würde Bagdad gegen Rebellen unterstützen

Dubai/Bagdad (APA/Reuters) - Das iranische Militär ist notfalls bereit, die Regierung im Nachbarland Irak gegen die sunnitischen Rebellen zu...

Dubai/Bagdad (APA/Reuters) - Das iranische Militär ist notfalls bereit, die Regierung im Nachbarland Irak gegen die sunnitischen Rebellen zu unterstützen. Es würden dabei die gleichen Mittel angewendet wie in Syrien, sagte der iranische Brigadegeneral Massoud Jazayeri dem iranischen Fernsehsender Alam am späten Samstagabend. Details nannte der stellvertretende Generalstabschef nicht.

Er verwies lediglich auf Geheimdienst und Volksverteidigungskräfte. Jazayeri zeigte sich aber zugleich überzeugt, dass die vom Schiiten Nuri al-Maliki geführte Regierung in Bagdad in der Lage sei, die vorrückenden Rebellen der ISIS (Islamischer Staat im Irak und in Syrien) selbst zu bekämpfen.

Der Iran versteht sich als Schutzmacht der Schiiten und hat erklärt, ihre heiligen Stätten auch in den Nachbarländern zu verteidigen. Sowohl im Irak als auch in Syrien kämpfen sunnitische Rebellen gegen die jeweilige Führung.

Im Irak haben die ISIS-Kämpfer weite Teile des Nordens unter ihre Kontrolle gebracht und rücken auf die Hauptstadt Bagdad vor. In Syrien tobt seit mehr als drei Jahren ein Bürgerkrieg. Der Widerstand gegen Präsident Bashar al-Assad wird vor allem von Sunniten getragen. Assad gehört der alawitischen Glaubensrichtung an, die zu den Schiiten gerechnet wird.

Vor einer Woche hatte das geistliche Oberhaupt des Iran, Ayatollah Ali Khamenei, eine Intervention im Irak durch die USA oder eine andere ausländische Macht zurückgewiesen. Brigadegeneral Jazayeri sagte, der Iran habe bereits erklärt, er werde es „Terroristen im Dienste ausländischer Geheimdienste“ nicht erlauben, über das syrische Volk zu herrschen. „Wir werden sicherlich dieselbe Einstellung in Bezug auf den Irak haben.“

Der Iran hat Assads Führung nicht nur mit Milliarden Dollar unterstützt, sondern auch Hunderte Militärexperten nach Syrien geschickt. Dort kämpfen an der Seite der Regierungstruppen auch Angehörige der schiitischen Hisbollah-Miliz aus dem Libanon, die ihrerseits vom Iran unterstützt wird. Der Irak und der Iran haben von 1980 bis 1988 einen erbitterten Krieg gegeneinander geführt. Damals herrschte im Irak allerdings Saddam Hussein, ein Sunnit, der diese Volksgruppe auch privilegiert behandelte.