Fußball-WM: Splitter 3 - Kein gemeinsames päpstliches Finalschauen

Rio de Janeiro (APA/dpa/AFP) - Weitere Splitter von der Fußball-WM in Brasilien:...

Rio de Janeiro (APA/dpa/AFP) - Weitere Splitter von der Fußball-WM in Brasilien:

Der frühere deutsche Papst Benedikt XVI. werde das WM-Finale am Sonntag wohl nicht im Fernsehen verfolgen, sagte Vatikansprecher Federico Lombardi. „Das erscheint mir unwahrscheinlich.“ Der 87-jährige, der in einem Klostergebäude innerhalb des Vatikans lebt, geht stets früh zu Bett. Ob Papst Franziskus das Spiel schaue, werde sich noch zeigen. Mit Sicherheit werde er sich über den Spielstand informieren, so Lombardi gegenüber“ Kathpress“. Der argentinische Papst gilt als großer Fan der Nationalelf. In den sozialen Netzwerken ist das Duell der beiden Päpste-Heimatländer längst ein Thema: Fotomontagen zeigen die beiden Päpste im gemeinsamen Gebet, aber mit den Gedanken an ihre Teams, oder Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Franziskus, die über die Höhe des Ergebnisses feixen.

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Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hofft natürlich auf einen Sieg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft im WM-Finale gegen Argentinien. Nötig sei hohe Konzentration, aber das werde ja auch getan, sagte sie am Donnerstag in Berlin. „Und dann versuchen zu gewinnen, und mein Tipp ist: Es ist machbar.“ Merkel und Bundespräsident Joachim Gauck wollen gemeinsam zum Endspiel am Sonntag nach Rio de Janeiro fliegen.

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Acht Jahre nach der Sommermärchen-WM kommt die Wortschöpfung „Schland“ möglicherweise zu neuen Ehren. Das Mannheimer Institut für Deutsche Sprache (IDS) prüft derzeit eine Aufnahme von „Schland“ in ihr Nachschlagewerk „Neuer Wortschatz“, wie eine Sprecherin sagte. Besonders zu den Weltmeisterschaften 2006 und 2010 war das Wort - ebenso wie aktuell zur WM 2014 - in aller Munde, zeigt ein Blick ins Spracharchiv des IDS. Es beschreibt nach vorläufiger Definition den Zustand der Nation in Zeiten der WM, denn dann wird zumindest für Fußballfans aus dem Begriff Deutschland kurzerhand „Schland“. Doch das Wort ist sogar noch älter, wie „Spiegel Online“ kürzlich berichtete. Die „Schland“-Geburtsstunde gehe auf kreative Fan-Gesänge zurück, bei denen TV-Entertainer Stefan Raab eine tragende Rolle gespielt habe. Er hatte demnach den inzwischen sogar rechtlich geschützten Begriff schon im WM-Jahr 2002 im Fernsehen benutzt.

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Ein junger Argentinier ist an einem Herzinfarkt gestorben, während er das Elfmeterschießen im WM-Halbfinale zwischen Argentinien und den Niederlanden auf einer Großleinwand verfolgte. Der 16-Jährige sprang feiernd auf und fiel ohnmächtig zu Boden, nachdem Tormann Sergio Romero in Sao Paulo den ersten Elfmeter der Niederländer gehalten hatte, wie die Zeitung „El Liberal“ am Donnerstag berichtete. Der Jugendliche sah das Spiel mit Freunden auf einer Großleinwand auf dem Hauptplatz der Stadt. Im örtlichen Krankenhaus stellten die Ärzte seinen Tod durch Herzinfarkt fest.