Kämpfe um ukrainische Rebellenhochburg Donezk

Kiew/Kuala Lumpur (APA/Reuters/AFP/dpa) - Ukrainische Soldaten versuchen anscheinend, in die von prorussischen Separatisten kontrollierte St...

Kiew/Kuala Lumpur (APA/Reuters/AFP/dpa) - Ukrainische Soldaten versuchen anscheinend, in die von prorussischen Separatisten kontrollierte Stadt Donezk einzudringen. Ein Anführer der Separatisten sagte am Montagvormittag, es gebe Kämpfe in der Innenstadt. Rund um den Bahnhof schlugen mehrere Artilleriegeschosse ein, wie Reporter berichteten.

Die Militäroperation in der Ostukraine sei in einer „aktiven Phase“, berichtete ein Sprecher der ukrainischen Armee. Zu den Berichten über die Kämpfe in der Rebellenhochburg äußerte er sich jedoch nicht.

Unterdessen waren zwei Panzer der Separatisten in Richtung Donezker Bahnhof zu sehen. Die Straße wurde gesperrt, Zivilisten flüchteten zu Fuß und in Minibussen aus der Kampfzone.

Nach dem Absturz des malaysischen Passagierflugzeuges am Donnerstag trafen indes niederländische Experten zur Identifizierung der Opfer des Flugzeugabsturzes in Donezk ein. Es sind die ersten niederländischen Spezialisten, die seit dem mutmaßlichen Abschuss des Flugzeuges am Ort des Geschehens eintrafen.

Ein Sprecher der Separatisten sagte, sie würden den Niederländern helfen, den Absturzort zu besichtigen und die in Kühlwaggons gelagerten Leichen zu inspizieren. Die Rebellen würden auch den Rat der Experten hören, wohin die Toten gebracht werden sollten. Nach Angaben der ukrainischen Regierung wurden bis Sonntagabend 251 Leichen und 86 Leichenteile geborgen. Ein zweiter Kühlzug zur Lagerung der Toten traf am Montag nahe der Ortschaft Tores ein, wie ein Regierungsausschuss in Kiew erklärte. Rund 200 Leichen werden in einem ersten Kühlzug aufbewahrt.

Neben den Niederländern wird auch ein Expertenteam aus Malaysia am Montag in der Ostukraine erwartet. Derzeit sind schon Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in dem Gebiet. Sie waren die ersten Ausländer, die zeitweise Zugang zum Absturzort erhalten hatten.

Ein Sprecher der Rettungskräfte kritisierte am Montag erneut die Anwesenheit prorussischer Separatisten am Absturzort. Die bewaffneten Aufständischen würden die Sucharbeiten weiter erheblich behindern.

Der Separatistenanführer Andrej Purgin wies dies zurück. Die militanten Gruppen würden die „Rechtmäßigkeit“ der Ermittlungen überwachen, sagte er in Donezk. Die „Volkswehr“ habe dem Antrag der Führung in Kiew zugestimmt, die sterblichen Überreste in die rund 300 Kilometer entfernte Großstadt Charkow zu bringen.

~ WEB http://www.osce.org/ ~ APA126 2014-07-21/10:34