Drei Interessenten für slowenische Staatsbank NKBM

Ljubljana/Maribor (APA) - Für die zweitgrößte slowenischen Bank, die staatliche Nova Kreditna banka Maribor (NKBM), soll es drei Kaufinteressenten geben: Die größte ungarische Bank OTP, der amerikanische Milliardär Wilbur L. Ross und ein noch unbekannter Bieter hätten unverbindliche Angebote eingereicht, berichtete die Tageszeitung „Dnevnik“ am Wochenende.

Die OTP soll für die gesamte slowenische Staatsbank rund 300 Mio. Euro angeboten haben, berichtete die Zeitung und bezog sich dabei auf informelle Quellen. Die ungarische Bank will die Berichte über ihr Interesse an der NKBM nicht kommentieren. Das Angebot des US-Milliardärs bzw. seines Fonds WL Ross & Co soll 200 Mio. Euro betragen.

Damit liegen die Angebote deutlich unter der staatlichen Kapitalspritze von 870 Mio. Euro, die im Rahmen der Sanierung des Bankensektors Ende 2013 in die NKBM geflossen war. Sie betragen auch nur die Hälfte des Gesamtkapitals der NKBM, das bei 600 Mio. Euro liegt (Stand März 2014). Laut „Dnevnik“ handelt es sich jedoch um vorläufige Offerte, die im Laufe des Verkaufsverfahrens noch geändert werden können.

Die NKBM, die im Zuge der Bankensanierung komplett verstaatlicht wurde, steht auf der Prioritätenliste von insgesamt 15 Staatsunternehmen, die zur Privatisierung freigegeben wurden. Zum Verkauf stehen 100 Prozent der Bank-Anteile. Die scheidende Regierung hatte sich gegenüber der EU-Kommission verpflichtet, die NKBM noch heuer zu verkaufen.

Derzeit liegen die Privatisierungen in Slowenien allerdings auf Eis, nachdem sie von der scheidenden Mitte-Links-Regierung unmittelbar vor den Neuwahlen, die am 13. Juli stattfanden, eingefroren wurden. Die Privatisierungsverfahren dürfen demnach zwar vorangetrieben, aber nicht zu Ende geführt werden. Die Entscheidungen über den Verkauf der Staatsunternehmen werden der neuen Regierung überlassen. Diese wird voraussichtlich Ende September formiert werden.

~ ISIN HU0000061726 ~ APA163 2014-07-21/11:15