E-Mail sorgt für späten Luftsprung
Innsbruck – Christina Nothdurfter hatte die Schwimm-EM ab 13. August in Berlin schon abgeschrieben. Drei Tage vor dem Qualifikationszeitraum...
Innsbruck –Christina Nothdurfter hatte die Schwimm-EM ab 13. August in Berlin schon abgeschrieben. Drei Tage vor dem Qualifikationszeitraum war die Osttirolerin zwar die geforderte Zeit über 50 m Brust geschwommen, die erneute Bestätigung ging sich krankheitsbedingt aber nicht mehr aus. „Ich hatte schon abgeschlossen“, sagt Nothdurfter, die seit vier Jahren in Graz lebt und trainiert.
Als dann vergangene Woche eine E-Mail des Verbandes mit Informationen über die Europameisterschaften im Posteingang aufschien, wunderte sich die 20-Jährige. Erst als sie die plötzlich um drei Namen erweiterte Teilnehmerliste überflog, kam sie aus dem Staunen nicht mehr heraus. „Ich musste es mindestens 100-mal lesen und habe es immer noch nicht geglaubt“, beschreibt Nothdurfter.
Die Schwimmerin aus Geimberg bei Lienz darf zur EM fahren, ihre erste in der allgemeinen Klasse. Der Luftsprung darüber folgte also mit Verspätung, die Freude ist immer noch groß, allerdings bereits etwas der Aufregung gewichen. Zuletzt sei sie aufgrund der Limitphase wenige Kilometer geschwommen, der Trainingsumfang werde jetzt aber noch einmal erhöht, um dann in Berlin gut in Form zu sein. „Auf die Staatsmeisterschaften in knapp zwei Wochen werde ich aber nicht speziell vorbereitet sein“, sagt Nothdurfter.
Aus der Schülerin, die 2010 von der SU Osttirol auszog, um beim USC Graz ihrer Leidenschaft, dem Schwimmen, nachzugehen, ist eine hübsche junge Frau geworden. Ihre blonden Haare stecken meist unter einer Badehaube, wenn sie nicht gerade für das Sport- und Psychologie-Studium büffelt. „Ich musste damals entscheiden, ob ich nach Graz oder Innsbruck gehe oder ob ich aufhöre“, sagt die Halterin mehrerer österreichischer Staffelrekorde. Die Wahl fiel auf die Steiermark mit der damaligen Trainerin Ingrid Flöck, dem heutigen Coach Dirk Lange und einer 50-m-Halle. Nothdurfter: „Ich fühle mich hier sehr wohl.“ (sab)