Startschuss für Spitalbetrieb im Südsudan fällt im Jänner
Das vom Lienzer Arzt Franz Krösslhuber initiierte Bauprojekt biegt bald in die Zielgerade ein. Die größte Herausforderung wartet nach der Eröffnung.
Von Claudia Funder
Lienz, Mondikolok –Eines der ambitioniertesten Osttiroler Hilfsprojekte der letzten Jahre nimmt immer konkretere Gestalt an: der Bau eines Hospitals in Mondikolok/Südsudan. „Voraussichtlich bis Ende August werden die beiden Gebäude aufgebaut und die Photovoltaikanlage installiert sein“, berichtet der Projektvater und -motor Franz Krösslhuber über den erfreulichen Fortschritt des mit Weitsicht geplanten Vorhabens – die TT berichtete. Bei den Bauten handelt es sich um das 32 Meter lange Ambulanz- und das 13 Meter lange Administrationshaus. Was dann noch fehlt, sei etwa die Wasserversorgung. Aber auch medizinisches Equipment – vieles davon wurde gespendet – muss noch per Container vor Ort geschafft werden. Auf der Suche ist man noch nach EDV-Geräten wie Laptops und Drucker.
Läuft weiterhin alles nach Plan, startet im Jänner der Betrieb, so die „good news“. Krösslhuber selbst wird mit der medizinischen Versorgung beginnen. „Ich werde etwa vier Monate im Südsudan sein“, verrät der Mediziner. „Anfangs werden viel Analyse, Organisation und Ausbildung nötig sein.“ Und es gilt, sich für so manch zusätzliche Eventualität zu wappnen. Denn die Lage im Südsudan ist dramatisch. Viele sind auf der Flucht, eine Hungerkatastrophe droht. Wo der Bau des Hospitals im Gange ist, sei es allerdings verhältnismäßig ruhig, erzählt der Lienzer Arzt. „Die Cholera hat einen Bogen um uns gemacht und von Flüchtlingsströmen ist das Gebiet nicht direkt tangiert.“ Dennoch müsse man auf vieles – auch Hepatitis und Ebola sind Themen – gefasst sein, um im Anlassfall rasch reagieren zu können.
Adäquates Personal zu finden, ist derzeit eine besondere Herausforderung. Die Basis soll mit lokalen Kräften geschaffen werden. Dringend gesucht werden noch Ärzte mit tropenmedizinischer Ausbildung, die bereit sind, im Südsudan zu arbeiten.
Derzeit sind fünf Österreicher in Mondikolok, sie werden von bis zu 15 Einheimischen beim Bau des Hospitals unterstützt. In wenigen Tagen reist ein Lienzer Tischler in die Region, um die Südsudanesen anzuleiten, Möbel herzustellen. Eine Lienzerin wird mit den Frauen vor Ort Textilien – etwa für Bettwäsche – fertigen. Noch heißt es in vielen Bereichen Ärmel hochkrempeln, bis es endlich losgehen kann.
Die Wertschätzung des Projektes in Osttirol ist ungebrochen groß. 380.000 Euro an Spenden kamen bisher herein, 200.000 Euro flossen bereits in den Bau. Weiterhin wird jeder Cent für das Gelingen des Projektes gebraucht. Wer zum Erfolg beitragen will: Osttirol für Jalimo, Volksbank Ost.-Wk, Konto: 17.523, BLZ: 40730, IBAN: AT55 4073 0000 0001 7523, BIC: OVLIAT21.