Schon über 100.000 Pilger erreichten 2014 Santiago de Compostela
Santiago de Compostela (APA) - Bereits 102.098 Pilger haben zwischen Jänner und Mitte Juli 2014 den Wallfahrtsweg nach Santiago de Compostel...
Santiago de Compostela (APA) - Bereits 102.098 Pilger haben zwischen Jänner und Mitte Juli 2014 den Wallfahrtsweg nach Santiago de Compostela, den „Camino“, zurückgelegt, 7.200 mehr als im Vergleichszeitraum 2013. „Die Zahl steigt jedes Jahr“, zitiert das spanische Nachrichtenportal abc.es laut Kathpress einen Sprecher des Pilgerbüros von Santiago.
Insgesamt 1,7 Millionen registrierte Pilger haben in den vergangenen zehn Jahren die Grabstätte des heiligen Jakobus, dessen Gedenktag am Freitag (25. Juli) ist, erreicht.
42 Prozent der Pilger stammten aus dem spanischen Inland, 58 Prozent aus dem Ausland, wobei hier Deutsche (8,4 Prozent) vor Italienern, Portugiesen, US-Amerikanern und Franzosen die zahlenmäßig größte Gruppe bilden. Überschaubar ist die Gruppe jener, die den gesamten Camino aus dem Ausland angetreten sind: 273 marschierten von Deutschland weg, 169 aus Belgien, 73 aus der Schweiz, und auch Österreich ist mit 49 Weitpilgern in der Spitzengruppe vertreten. Am weitesten waren im laufenden Jahr drei Pilger aus Finnland unterwegs.
Die meisten der Santiago-Pilger - 87,9 Prozent - sind auf zwei Beinen unterwegs und erhielten ihre Pilgerurkunde für die Herbergs-Stempel der letzten 100 Kilometer vor dem Ziel. Gleiche Bedingungen gibt es für Pilger zu Pferd, die jedoch nur 0,5 Prozent der Wallfahrer ausmachten. Einen Nachweis über 200 Kilometer erbringen die Radpilger, die im bisherigen Jahr 2014 elf Prozent der gesamten offiziellen Pilgerschar ausmachten. 56 Menschen kamen mit dem Rollstuhl in die Jakobs-Stadt.
Besonders interessant sind die Gründe für den Aufbruch Richtung Santiago: 51 Prozent der Pilger führten religiöse Motive an, 43 Prozent „ausschließlich religiöse“. Sechs Prozent sagten hingegen, Religion spiele für ihren Weg keine Rolle. Männer sind bei den Wallfahrern leicht in der Überzahl (55 Prozent), ein gleich großer Anteil gehört der Altersgruppe zwischen 30 und 60 Jahren an.
Um der Gruppe der Pilger mit besonders weitem Weg entgegenzukommen, hat das Pilgerbüro von Santiago de Compostela dieses Jahr eine Neuheit eingeführt: Eine spezielle Urkunde zum Preis von drei Euro dokumentiert künftig auch den Ausgangspunkt des Weges, die zurückgelegte Strecke in Kilometern, die gewählte Route sowie die benötigte Wegdauer in Tagen. Neu ist auch ein Rucksack-Mitnahmeservice, der auf Wunsch ab Sahagun (Provinz Leon) das Gepäck von einer Herberge zur nächsten transportiert.