Knochensarkome weisen mehr Zink und Eisen auf

Wien (APA) - Die Zellen von Osteosarkomen, einer Art von Knochenkrebs, weisen mehr der Spurenelemente Zink und Eisen auf. Das hat eine laut ...

Wien (APA) - Die Zellen von Osteosarkomen, einer Art von Knochenkrebs, weisen mehr der Spurenelemente Zink und Eisen auf. Das hat eine laut MedUni Wien bisher weltweit einzigartigen Studie von Wiener Wissenschaftern ergeben.

Die Experten dieser Universität, der TU Wien und des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Osteologie haben die Verteilung von Spurenelementen im Gewebe von Knochentumoren untersucht. Dafür wurde die betroffene Region zuerst mittels einer Aufnahme im Elektronenmikroskop (Backscattered Electron Imaging) fixiert und danach mithilfe von Synchotronstrahlung, einer Röntgenstrahlung, die am Teilchenbeschleuniger generiert wird, untersucht. Diese Messung wurde in Deutschland durchgeführt, da es in Österreich eine entsprechende Anlage bis dato nicht gibt.

In Österreich wird Schätzungen zu Folge bei rund 24 Patienten pro Jahr ein Osteosarkom diagnostiziert. Damit zählt dieser bösartige Knochentumor, der unbehandelt zum Tod führen kann, zu den häufigsten Krebserkrankungen der Knochen. Die meisten Fälle werden bei jungen Menschen im Alter zwischen zehn und 25 Jahren diagnostiziert.

Die Ursachen für die Entstehung von Osteosarkomen liegen noch weitgehend im Dunkeln. Derzeit gilt der chirurgische Eingriff als einzig zielführende Behandlungsmethode, das Spektrum an wirksamen, medikamentösen Therapien ist im Vergleich zu anderen Krebsarten - wie zum Beispiel Brustkrebs - relativ schmal. Das sei auch der Ausgangspunkt für die Forschergruppe gewesen, hieß es in einer Aussendung der MedUni Wien.

Erstautor ist Jochen Hofstätter von der Universitätsklinik für Orthopädie im Wiener AKH (Leitung: Reinhard Windhager). „Diese Untersuchung ist im Vergleich zu anderen Methoden das technisch anspruchsvollste aber auch genaueste Verfahren“, erklärte er. Windhager verwies auf mögliche Ansatzpunkte für neue Therapien: „Im Bereich der medikamentösen Therapie des Osteosarkoms sind noch viele Fragen offen: Manche Tumore sprechen auf Chemotherapien an, manche nicht. Die neuen Ergebnisse könnten einen Ansatz für neue, zielgerichtete und individualisierte Therapieformen bieten.“