Park & Ride in Kematen nimmt konkrete Formen an
Kematen hat sich für die Errichtung einer Parkplatzanlage am Bahnhof ausgesprochen. Für Kopfzerbrechen sorgt nun die Aufteilung der Kosten.
Von Denise Daum
Innsbruck – Seit Jahren schon planen die ÖBB, eine Park & Ride-Anlage am Bahnhof Kematen zu errichten. Nun nimmt das Vorhaben konkrete Formen an, der Gemeinderatsbeschluss zur Errichtung sowie die Detailplanung liegen vor. Insgesamt 620.000 Euro kostet die Parkanlage mit 80 Pkw-Stellplätzen, die Hälfte davon übernimmt die ÖBB Infrastruktur GmbH, 25 Prozent schießt das Land Tirol zu. Die restlichen rund 150.000 Euro soll die Gemeinde Kematen gemeinsam mit den Umlandgemeinden tragen.
„Die ÖBB schließen den Errichtungsvertrag mit nur einer Gemeinde, der Standortgemeinde, ab. Die Kostenlast wird dann mit Hilfe der durchgeführten Stellplatzerhebung aufgeteilt. Das ist ein erfolgreiches Modell, das in Tirol entwickelt wurde und auch immer sehr gut funktioniert hat. Schließlich profitieren ja auch die Umlandgemeinden von der Park & Ride-Anlage“, erklärt Rene Zumtobel von den ÖBB.
An der gemeinsamen Finanzierung spießt es sich derzeit allerdings noch. Im Gemeinderat wurde die Befürchtung geäußert, dass Kematen auf den Kosten sitzen bleiben könnte. Um das zu verhindern, denkt Bürgermeister Rudolf Häusler an eine Zusatzvereinbarung mit den ÖBB. Demnach sollen nur Pendler aus jenen Gemeinden parken dürfen, die sich auch finanziell beteiligen. Das vertraglich zu regeln, könnte sich schwierig gestalten, glaubt Zumtobel. „Auch wenn ich das Ansinnen der Gemeinde Kematen verstehe.“ Ihm läge vielmehr daran, eine gütliche Lösung für alle zu finden.
„Die Kostenverteilung ist noch nicht ausverhandelt. Betroffen sind Oberperfuss, Unterperfuss, Axams, Sellrain und Ranggen. Ich habe alle Bürgermeister zu einem Gespräch geladen, damit wir eine kollegiale Lösung finden“, erklärt Häusler.
Die Bürgermeister Manfred Spiegl (Ranggen), Martin Norz (Unterperfuss) sowie die Oberperfer Bürgermeisterin Johanna Obojes-Rubatscher wollen das Treffen mit Häusler abwarten, glauben grundsätzlich aber, dass man sich einigen werde. Sellrains Bürgermeister Norbert Jordan hingegen sieht nicht ein, „warum wir, acht Kilometer weit von der Anlage entfernt, zur Kassa gebeten werden. Von dem Parkplatz profitieren doch die Gemeinden, die an der Bahn liegen. Ich kann dem nichts abgewinnen“, sagt Jordan.
Baustart ist bislang noch keiner fixiert. Zunächst steht noch eine Besprechung mit allen Beteiligten im August an.