Deutschland

Zahl der Todesopfer nach Busunglück bei Dresden auf elf gestiegen

Ein Teil der Trümmer nach dem schweren Unfall am Samstag.
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Ein weiterer Insasse des zertrümmerten Kleinbusses erlag den schweren Verletzungen. Der Unfall ereignete sich am Samstag.

Dresden/Warschau – Zwei Tage nach dem schweren Busunglück auf der Autobahn A4 bei Dresden ist die Zahl der Todesopfer auf elf gestiegen. Wie die Polizei am Montag in Dresden mitteilte, erlag ein weiterer Mann seinen Verletzungen. Ein polnischer Reisebus war in der Nacht auf Samstag zunächst auf einen Reisebus aus der Ukraine aufgefahren und hatte anschließend auf der Gegenfahrbahn einen Kleintransporter gerammt.

Alle neun Insassen des ebenfalls aus Polen stammenden Kleintransporters verloren ihr Leben. Zwei der Opfer saßen laut Polizei in dem polnischen Reisebus. Weitere 69 Menschen wurden bei dem Unglück verletzt.

Bis Montagmittag konnten laut Polizei erst acht der Toten zweifelsfrei identifiziert werden. Es handelte sich um drei Frauen zwischen 38 und 75 Jahren sowie fünf Männer zwischen 32 und 56 Jahren. Sie stammten alle aus Polen.

Ermittlungen gegen Busfahrer laufen

Gegen den Fahrer des polnischen Reisebusses wird wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung ermittelt. Die Ermittler gehen bisher davon aus, dass der Busfahrer übermüdet war. Einen Haftbefehl gegen den 44-Jährigen hatte der Haftrichter am Sonntag abgelehnt, weil aus seiner Sicht keine Fluchtgefahr bestand. Der Fahrer wurde bei dem Unfall ebenfalls verletzt.

Mit den technischen Untersuchungen der drei Buswracks solle „im Laufe der Woche“ begonnen werden, sagte ein Polizeisprecher. Die Gutachter wollen dabei nach möglichen Ursachen für den Unfall suchen.

Bei dem Unglück, das sich Samstag gegen 2 Uhr nahe der Anschlussstelle Dresden-Neustadt ereignete, war der polnische Reisebus zunächst auf einen Reisebus aus der Ukraine aufgefahren. Daraufhin durchbrach der polnische Bus die Mittelleitplanke und geriet auf die Gegenfahrbahn, wo er frontal mit dem Kleinbus kollidierte. Anschließend stürzte der polnische Reisebus eine rund zehn Meter hohe Böschung hinab. (APA/AFP)