Österreich

Wegen Bahnprotesten drohen zahlreiche Verspätungen

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Die gestrigen Bahnverspätungen waren nur ein Vorgeschmack auf weitere Proteste. Am Donnerstag wird wieder protestiert, nächste Woche auch in Tirol.

Salzburg, Innsbruck –Zu Verspätungen im Zugverkehr führte Montagmittag eine einstündige Betriebsversammlung von 500 Eisenbahnern in Salzburg. Von den Verzögerungen betroffen waren laut ÖBB 27 Personenzüge, die sich im Schnitt um 40 Minuten verspäteten.

Mit den Betriebsversammlungen will die Gewerkschaft Druck auf die Arbeitgeber der rund 34.000 Eisenbahner machen, nachdem Kollektiv­verhandlungen kürzlich scheiterten.

In Tirol hielten sich die Auswirkungen des Protestes noch weitgehend in Grenzen. Laut ÖBB-Pressesprecher Rene Zumtobel verspäteten sich zwei Fernverkehrsverbindungen, die durch Tirol führen. Zwei Fernzüge nach Zürich und Bregenz verspäteten sich um 40 bzw. 70 Minuten. Der Regionalverkehr zwischen Salzburg und Wörgl wurde stellenweise über einen Schienenersatzverkehr abgewickelt. Wegen des Rückstaus an Zügen kam es noch bis zum frühen Nachmittag zu Verzögerungen. Passagieren, die deshalb Zugreisen nicht antreten konnten oder wollten, wurd­e die volle Rückerstattung des Fahrpreises zugesichert. An den Bahnsteigen wurden Wartende mit Mineralwasser versorgt.

Am kommenden Montag, den 28. Juli, sollen laut Ankündigungen der Gewerkschaft die Proteste auch auf Tirol ausgeweitet werden. In Innsbruck könnten neben den ÖBB-Mitarbeitern auch die Straßenbahner der Innsbrucker Verkehrsbetriebe an Betriebsversammlungen teilnehmen.

Der Personalchef der IVB, Thomas Scheiber, zeigt für die Proteste wenig Verständnis, weil „mir angekündigt wurde, dass selbst im Falle einer Einigung die Betriebsversammlung stattfinden soll“, so Scheiber. Scheiber, der Arbeitgeber-Chefverhandler bei den aktuellen Kollektivverhandlungen und Schienenverkehrs-Fachverbands-Obman­n ist, rechnet nicht damit, dass die Verhandlungen bis Montag abgeschlosse­n sein werden.

Bei den ÖBB traut man sich derzeit keine Einschätzungen über etwaige Verspätungen oder Ausfälle von Zugverbindungen am kommenden Montag zu. „Wir müssen erst eruieren, welche Betriebsteile an den Betriebsversammlungen teilnehmen“, so Zumtobel. Genauere Informationen soll es im Laufe der Woche geben. Die IVB will etwaige Straßenbahnausfälle mit einem Schienenersatzverkehr per Bus kompensieren.

Schon am kommenden Donnerstag sollen in Linz und Graz weitere Betriebsversammlungen stattfinden. Auch hier kann es zu Verspätungen im Tiroler Fernreiseverkehr kommen. (apa, ecke)

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