Grossbrand in Innsbruck

„Froh, lebend rausgekommen zu sein“

Etliche Gasflaschen konnten die Einsatzkräfte kühlen und in Sicherheit bringen. Drei explodierten auf dem Dach.
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Die Feuerwehr ging bei den Löscharbeiten auf Grund der Gasflaschen ein großes Risiko ein.

Innsbruck –„Ich habe die Türe zum Dach aufgemacht, dann gab es einen Riesenknall und Teile sind durch die Luft geflogen“, sagt Feuerwehrmann Gregor Katstaller. Erst nach dem Einsatz sei ihm richtig bewusst geworden, welch großes Risiko er eingegangen sei. „Ich habe in 20 Jahren Feuerwehr noch nie so viele Gasflaschen auf einem Haufen gesehen“, erzählt Katstaller. Drei Flaschen explodierten. „Als wir nachher die Videos von Beobachtern gesehen haben, waren wir froh, dass wir da lebend rausgekommen sind“, sagt der Innsbrucker Feuerwehrmann. In diesem Fall sei es ein großes Glück gewesen, „dass wir ein bisschen später gekommen sind und nicht früher, sonst hätte uns die Explosion direkt getroffen“, betont Katstaller. Nach der dritten Explosion habe der Feuerwehrmann entschieden, sich kurz zurückzuziehen und selbst in Sicherheit zu bringen. „Die Frage war aber: Wenn wir jetzt nicht rausgehen, wer dann? Wir sind aufs Dach und haben die restlichen 16 Gasflaschen gekühlt und ins Freie gebracht“, schildert der Florianijünger.

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Auch Einsatzleiter Markus Wimmer betont, wie schwierig der Einsatz für die Feuerwehrleute war: „Das war eine extrem gefährliche Aufgabe, weil wir ja zunächst gar nichts von den Gasflaschen wussten.“ Es sei nicht klar gewesen, was die Einsatzkräfte auf dem Dach erwarte. „Derartige Umstände kann man nicht wirklich üben. Man muss einfach versuchen, vor Ort die richtigen Entscheidungen zu treffen“, sagt Wimmer. In diesem Fall hätten die Teile der explodierenden Gasflaschen auch die Feuerwehrleute treffen können, sagt der Einsatzleiter: „Nicht auszudenken, was dann passiert wäre: Da hätte auch einer der Männer vom Dach stürzen können.“ (kaz)

Großbrand: Fakten

Rund 300 Einsatzkräfte waren beim Großbrand eines Wohnhauses im Innsbrucker O-Dorf vor Ort. Neben der Berufsfeuerwehr rückten auch die Freiwilligen Feuerwehren Rum, Hall, Innsbruck und Mühlau aus. 80 Rot-Kreuz-Mitarbeiter waren genauso wie 16 Streifen der Polizei vor Ort.

Rund 300 Menschen wurden aus dem betroffenen Wohnhaus sowie den umliegenden Gebäuden evakuiert. Der Großteil konnte gestern wieder in die Wohnungen zurück.

21 Personen wurden bei dem Brand verletzt. Großteils handelt es sich dabei um Rauchgasvergiftungen. Nur drei wurden stationär auf der Innsbrucker Klinik aufgenommen.

In die Wohnungen des obersten Stockwerks können die Betroffenen erst in rund zwei Monaten wieder einziehen.

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