„Mordkette“ abmontiert
Innsbruck – Die „Mordkette“ ist gerissen. Oder besser gesagt der Geduldsfaden der Verantwortlichen der Innsbrucker Nordkettenbahnen. Die vie...
Innsbruck –Die „Mordkette“ ist gerissen. Oder besser gesagt der Geduldsfaden der Verantwortlichen der Innsbrucker Nordkettenbahnen. Die viel diskutierte Aufschrift von Sprachkünstler Wilfried Schatz wurde bereits Samstagfrüh bei der Station Löwenhaus abmontiert, nachdem sich – wie berichtet – Touristen und Einheimische darüber beschwert hatten.
Thomas Schroll, Geschäftsführer der Nordkettenbahnen: „Die Freiheit der Künste stand auf der einen Seite. Ich habe mir die Freiheit als Geschäftsführer genommen und in Absprache mit dem Künstler die Aufschrift abmontieren lassen. Die Diskussion darüber war unnötig.“ Ihm habe das Wort nicht gefallen, erklärte Schroll, dem auch die ansonsten vorhandene Doppeldeutigkeit mit Begriffen der Bahn fehlte. Und Schroll erklärte auch: „Die Mordkette habe ich auch übersehen.“
Gelassen nahm Künstler Schatz die Nachricht auf. Er verstehe die Bahnverantwortlichen, hätte den Begriff von sich aus aber hängen lassen. „Es ist auch eine positive Sache, dass über die Aktion diskutiert wird. Man muss sich aber auch einen Überblick verschaffen, worum es insgesamt geht“, sagt Schatz. Mit Wortkreationen, die im öffentlichen Raum platziert und ab August in den Inn projiziert werden, soll demnach auf Außenseiter und Randgruppen hingewiesen werden. (mw)