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Bestechungs-Skandal bei Siemens

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Ein Ex-Manager bot dem Nachfolger 100.000 Euro für Pläne der Niedrigflur-Bahn ULF.

Wien –Offiziell will Siemens Österreich „keinen Kommentar“ zu dem laufenden Verfahren abgeben, bestätigt aber Medienberichte, wonach das Unternehmen bereits im vergangenen Herbst Opfer einer Spionage-Attacke geworden ist. Demnach hat ein hochrangiger Ex-Manager der Schienenfahrzeug-Sparte des Hightech-Konzerns einem Nachfolger mehr als 100.000 Euro geboten, wenn dieser die Baupläne und interne Details der Siemens-Niedrigflurbahn ULF herausrücken würde. Der ehemalige Manager mit chinesischen Wurzeln war während seiner Siemens-Zeit dafür verantwortlich, Aufträge in Asien zu lukrieren.

Der nahezu barrierefreie Einstieg bei der Siemens-Niedrigflurbahn ULF („ultra low floor“) wurde bei der Konkurrenz nicht erreicht und gilt als das bestgehütete Unternehmensgeheimnis.

Die Sache kam ins Rollen, als der derzeitige Siemens-Manager den Bestechungsversuch gemeldet hatte. Seither ermittelt das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung im Auftrag der Staatsanwaltschaft. Dem Ex-Manager drohen bis zu drei Jahre Haft. Brisant ist die Causa auch deshalb, weil die Stadt Wien einen 350 Millionen Euro schweren Auftrag über 150 Straßenbahn-Garnituren ausgeschrieben hat. Neben dem kanadischen Mitbewerber Bombardier ist Siemens mit seinem ULF-Modell noch im Rennen. (bea)