Aids-Konferenz: Hilfsorganisation - HIV-Medikamente noch zu teuer

Melbourne (APA/dpa) - Manche Medikamente für HIV-Infizierte sind laut der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen in vielen Ländern weiterhin u...

Melbourne (APA/dpa) - Manche Medikamente für HIV-Infizierte sind laut der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen in vielen Ländern weiterhin unerschwinglich. Das erschwere die Versorgung, berichtete die Organisation am Montag bei der Aids-Konferenz in Melbourne. Die Caritas hat im Vorfeld der Veranstaltung darauf hingewiesen, dass die Katholische Kirche ein Viertel der Betreuungsangebote in Sachen HIV/Aids trage.

Von den noch immer zu hohen Kosten für die Therapie betroffen seien nicht in erster Linie die ärmsten Länder, wo die Medikamente pro Person teils nur noch 100 Euro im Jahr kosten. Pharmaunternehmen verkauften die Medikamente in Ländern mit mittleren Einkommen aber deutlich teurer, zu teuer für viele Patienten, berichtete Ärzte ohne Grenzen.

Problematisch sei die Lage bei Arzneimitteln der zweiten und dritten Generation in Fällen, in denen die ersten Mittel nicht mehr wirksam sind. Patente hielten die Preise hoch. Auch Tests, um die Viruslast zu messen und die Behandlung danach optimal einzustellen, seien in vielen Ländern zu teuer.

Die katholische Kirche trägt weltweit etwa 25 Prozent der Hilfs- und Versorgungsangebote für Menschen mit HIV/Aids. Das teilte Caritas Australia bereits im Vorfeld der Konferenz in Melbourne mit. Seit der letzten Internationalen Aids-Konferenz habe die finanzielle Unterstützung der katholischen Aids-Hilfsorganisationen abgenommen, sagte der Leiter der Vertretung von Caritas Internationalis bei den Vereinten Nationen und Caritas-Sonderberater für HIV/Aids, Robert Vitillo. „Aber wir werden dauernd gebeten, mit Weniger mehr zu tun.“