Flug MH17 - Russland bestreitet Lieferung von Luftabwehrsystem
Kiew/Moskau (APA/Reuters) - Die russische Regierung hat erneut jede Verwicklung in den Absturz der malaysischen Passagiermaschine zurückgewi...
Kiew/Moskau (APA/Reuters) - Die russische Regierung hat erneut jede Verwicklung in den Absturz der malaysischen Passagiermaschine zurückgewiesen. Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte am Montag, Russland habe den Separatisten in der Ostukraine weder Luftabwehrraketen vom Typ SA-11 BUK noch irgendwelche anderen Waffen geliefert.
Vielmehr habe sich ein ukrainisches Militärflugzeug der Passagiermaschine bis auf 3,5 Kilometer genähert. Das müsse die Regierung in Kiew erklären. Russische Überwachungssysteme hätten auch keinen Raketenstart entlang der Flugroute des Passagierflugzeuges registriert. Sollten die USA über Satellitenaufnahmen verfügen, sollten sie diese Russland zur Verfügung stellen.
Ein Abfangjäger vom Typ Suchoi-25 sei auf die Boeing 777 mit 298 Menschen an Bord zugeflogen, sagte Generalleutnant Andrej Kartopolow vom russischen Generalstab am Montag in Moskau. „Die Entfernung der Su-25 zur Boeing lag zwischen drei und fünf Kilometern.“ Das ergebe sich aus Aufzeichnungen der russischen Flugüberwachung. So ein Kampfjet sei mit Luft-Luft-Raketen bewaffnet, der auf diese Entfernung ein Ziel hundertprozentig zerstören könne. Die Ukraine solle Auskunft über dieses Flugzeug geben, forderte er.
Die Boeing 777 von Malaysia Airlines war am Donnerstag mit 298 Insassen an Bord in einer von Separatisten kontrollierten Gegend im Osten der Ukraine abgestürzt. Nach Darstellung der Ukraine wurde die Maschine mit russischen Raketen abgeschossen. US-Außenminister John Kerry hatte am Sonntag in mehreren Fernsehinterviews gesagt, die USA hätten Informationen darüber, dass die Rebellen schwere Waffen und auch Luftabwehrsysteme von Russland bekommen hätten. Russland müsse daher auch die Verantwortung für den Zwischenfall übernehmen.
In ukrainischen Sicherheitskreisen hieß es, die Regierung in Kiew bleibe dabei, dass es Anhaltspunkte dafür gebe, dass die Rebellen Luftabwehrraketen vom Typ SA-11 BUK aus Russland bekommen hätten, wahrscheinlich mit einer Bedienmannschaft. Der ukrainische Geheimdienst habe unlängst Informationen veröffentlicht, aus denen hervorgehe, dass die Rebellen über eine solche Lieferung aus Russland verhandelt hätten. Weil die Separatisten keine Ausbildung hätten, um ein so kompliziertes Waffensystem zu bedienen, sei es sehr wahrscheinlich, dass eine Bedienmannschaft ebenfalls aus Russland gekommen sei.