Katastrophen

Flug MH17: Niederlande nahm Ermittlungen auf

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Den Haag/Kiew - Die niederländische Staatsanwaltschaft hat Vorermittlungen wegen Mordes, Kriegsverbrechen und dem bewussten Abschuss eines F...

Den Haag/Kiew - Die niederländische Staatsanwaltschaft hat Vorermittlungen wegen Mordes, Kriegsverbrechen und dem bewussten Abschuss eines Flugzeuges im Fall des Absturzes von Flug MH17 eingeleitet. Ein Vertreter der Justizbehörde befinde sich derzeit in Kiew, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Wim de Bruin, am Montag. Zu den genauen Aufgaben des Vertreters, Thijs Berger, äußerte er sich nicht.

Nach niederländischem Recht können Ermittlungen wegen mutmaßlicher Verbrechen, die außer Landes verübt wurden, eingeleitet werden, sobald niederländische Staatsangehörige betroffen sind. An Bord der Maschine mit Flugnummer MH17 saßen 298 Menschen, darunter mehr als 190 Niederländer.

Die Regierung in Kiew hatte sich bereits Montagmittag dazu bereit erklärt, den Niederlanden die Ermittlungen zu überlassen. Die weitaus meisten Opfer stammten aus den Niederlanden, daher könne das Land auch die Koordinierung der Ermittlungen übernehmen, sagte Ministerpräsident Arseni Jazenjuk.

Sämtliche Leichen von Unglücksstelle geborgen

Sein Stellvertreter Wolodymyr Groysman erklärte am Montagabend, die Bergung sämtlicher Opfer des Flugzeugabsturzes sei nun abgeschlossen. Die Leichen seien in gekühlte Waggons verlanden worden und würden nach 19.00 Uhr Ortszeit in die ostukrainische Stadt Charkow gebracht. Danach sollten sie zur Identifizierung in die Niederlande geflogen werden.

Experten gehen davon aus, dass das Passagierflugzeug mit einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen wurde. Die prorussischen Aufständischen in der Ostukraine und die Regierung in Kiew machen sich gegenseitig für den Absturz der Maschine am Donnerstagabend verantwortlich. (APA/AFP/Reuters)