Shabaab-Miliz bestreitet Verantwortung für Vierfach-Mord in Mombasa

Mombasa (APA/AFP) - Die somalische Shabaab-Miliz hat eine Beteiligung an einem tödlichen Anschlag in der kenianischen Hafenstadt Mombasa bes...

Mombasa (APA/AFP) - Die somalische Shabaab-Miliz hat eine Beteiligung an einem tödlichen Anschlag in der kenianischen Hafenstadt Mombasa bestritten. Der Militärsprecher der radikalislamischen Gruppierung sagte am Montag, seine Organisation wisse nicht, was am Sonntag in Mombasa passiert sei, und sei nicht daran beteiligt. Unbekannte auf Motorrädern hatten dort vier Passanten erschossen und acht weitere verletzt.

Der Militärsprecher Abulasis Abu Musab sagte, die Shabaab-Miliz habe damit nichts zu tun, doch sei alles willkommen, „was dem Regime in Nairobi schadet“. Der Polizei zufolge eröffneten die Täter im Stadtviertel Soweto von Motorrädern aus das Feuer, bevor sie unerkannt entkamen. Am Tatort fanden sich Flugblätter, in denen es hieß, der Angriff habe dem aus Westkenia stammenden Luo-Volk gegolten und sei aus Rache für die Tötung „unserer Brüder“ in Mpeketoni erfolgt.

Mpeketoni gehört zum rund 300 Kilometer nördlich von Mombasa gelegenen Küstendistrikt Lamu. Dort wurden seit Mitte Juni fast hundert Menschen bei Überfällen getötet. Die Angriffe galten überwiegend Angehörigen des Kikuyu-Volks. Die Shabaab-Miliz übernahm die Verantwortung für mehrere der Anschläge. Sie bezeichnete sie als Vergeltung dafür, dass Kenia sich am internationalen Militäreinsatz gegen ihre Gruppe in Somalia beteiligt.

Ethnische Spannungen sind in Kenia nach wie vor virulent. Staatspräsident Uhuru ist ein Kikuyu und gehört damit der größten Volksgruppe des Landes an, die seit Jahrzehnten die Spitzenpositionen in Politik und Wirtschaft besetzt. Dagegen gehört Oppositionsführer Raila Odinga zur Ethnie der Luo, die traditionell von der Macht ausgeschlossen ist. Seine Wählerschaft rekrutiert sich überwiegend aus den benachteiligten Regionen im Westen des Landes, der Küste und dem kargen Nordosten.

Nach der Präsidentschaftswahl von 2007 hatten sich sowohl Odinga als auch der von Kenyatta unterstützte Mwai Kibaki zum Staatschef erklärt. Bei der danach einsetzenden, auch ethnisch motivierten Gewalt wurden mehr als 1.100 Menschen getötet und Hunderttausende in die Flucht getrieben.

(NEU: Reaktion der somalischen Shabaab-Miliz und Hinweise auf ethnischen Konflikt)