Flug MH17 - Separatisten übergaben Flugschreiber an Malaysia
Donezk (APA/AFP) - Die prorussischen Separatisten haben den Flugschreiber des mutmaßlich über der Ostukraine abgeschossenen Passagierflugzeu...
Donezk (APA/AFP) - Die prorussischen Separatisten haben den Flugschreiber des mutmaßlich über der Ostukraine abgeschossenen Passagierflugzeugs in der Nacht zum Dienstag an Vertreter Malaysias übergeben. Die Rebellen händigten ihnen in Donezk im Beisein von etwa 150 Journalisten die sogenannte Black Box aus, bestehend aus dem Flugdatenschreiber und dem Stimmenrekorder.
Zudem verkündeten die Separatisten eine Waffenruhe rund um den Absturzort. Ein malaysischer Experte dankte den Separatisten. Die Geräte seien intakt und nur geringfügig beschädigt, sagte er. Die Übergabe fand im Hauptsitz der selbstproklamierten „Volksrepublik Donezk“ statt, auch der selbsternannte Regierungschef Alexander Borodai nahm daran teil. Der Rebellenführer erklärte, er habe im Umkreis von zehn Kilometern rund um die Absturzstelle eine Waffenruhe angeordnet.
Der UN-Sicherheitsrat hatte kurz zuvor in einer Resolution verlangt, umgehend alle militärischen Aktivitäten in der Gegend einzustellen. Die Separatisten wurden aufgefordert, den internationalen Ermittlern freien Zugang zur Absturzstelle zu gewähren. Bisher herrschten an dem von bewaffneten Rebellen abgeschirmten Ort chaotische Zustände.
Die Maschine der Fluglinie von Malaysia Airlines war am Donnerstag auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur mit 298 Menschen an Bord im Osten der Ukraine abgestürzt. 193 der Todesopfer waren Niederländer. Es wird angenommen, dass die Boeing in der zwischen Rebellen und Regierungstruppen umkämpften Gegend von einer Boden-Luft-Rakete getroffen wurde. Die ukrainische Regierung und zahlreiche westliche Staaten machen die von Russland unterstützten Separatisten dafür verantwortlich. Diese geben dagegen Kiew die Schuld.