„Puber“ wegen 232 Schriftzügen angeklagt - Prozess ab Mittwoch
Wien (APA) - Der Graffiti-Sprayer „Puber“, der mit seinem Schriftzug in Wien unzählige Hauswände besprüht haben soll, steht am Mittwoch und ...
Wien (APA) - Der Graffiti-Sprayer „Puber“, der mit seinem Schriftzug in Wien unzählige Hauswände besprüht haben soll, steht am Mittwoch und Donnerstag wegen schwerer Sachbeschädigung vor Gericht. 232 Fakten sind angeklagt. Der 30-jährige Schweizer wird sich laut seinem Anwalt Phillip Bischof nur teilweise schuldig bekennen. Richter Wilhelm Mende wird die Verhandlung leiten.
Der Schweizer war 2013 nach Wien gekommen, um in der Bundeshauptstadt als Security zu arbeiten. Doch wie Anwalt Bischof im Gespräch mit der APA betonte, gebe es bereits seit 2012 die Schriftzüge mit dem Wort „Puber“ an den Hauswänden der Stadt Auch nach der Festnahme des 30-Jährigen seien Tags mit den selben Wortlaut entstanden. „Es gibt unterschiedliche Erscheinungsformen“, sagte Bischof. Der Schriftzug habe in den vergangenen Jahren einen „gewissen Hype“ entwickelt.
Der Schweizer, dem aufgrund der Gesamtschadenshöhe von mindestens 50.000 Euro eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren droht, wurde Anfang März in einer Wohnung im Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus festgenommen. Ein anonymer Hinweis führte die Polizei zu der Wohngemeinschaft, in der der Gesuchte lebte. Der Mann versteckte sich vor den Beamten auf einem Vordach des Hauses, wurde dort aber entdeckt und vorläufig festgenommen. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft.
Obwohl er von einem im Vorfeld erstellten grafologischen Gutachten belastet wird, auf dessen Basis ihm angeblich die hundertfachen Fakten zugerechnet werden können, wird sich der Schweizer nur zu Teilen der ihm angelasteten Fakten schuldig bekennen. Nachdem er zunächst von Roland Friis verteidigt wurde, hat nun Phillip Bischof seine Anwaltschaftliche Vertretung übernommen.
Ob am zweiten Verhandlungstag ein Urteil ergehen wird, ist fraglich. Neben 30 Privatbeteiligtenvertretern - darunter die Stadt Wien und die Wiener Linien - sind 40 Zeugen geladen, die an den beiden Tagen befragt werden. Laut Bischof gebe es jedoch nur zwei Zeugen, die „Puber“ beim Sprayen beobachtet haben.