Nahost-Konflikt - Israel setzt Angriffe fort - Bisher fast 570 Tote

Gaza (APA/Reuters/dpa) - Israel hat seine Angriffe im Gazastreifen am Dienstag fortgesetzt. Mindestens drei Palästinenser wurden dabei getöt...

Gaza (APA/Reuters/dpa) - Israel hat seine Angriffe im Gazastreifen am Dienstag fortgesetzt. Mindestens drei Palästinenser wurden dabei getötet. Die Toten in Khan Younis, Beit Hanoun und Beit Lahiya ließen die Opferzahl seit Beginn der Offensive am 8. Juli nach palästinensischen Angaben auf 539 ansteigen, darunter 100 Kinder. Die Zahl der getöteten Israelis stieg auf 29, darunter zwei von Raketen getötete Zivilisten.

Ein Vertreter der Rettungskräfte im Gazastreifen sprach sogar von 583 Toten und 3640 Verletzten seit Beginn der israelischen Angriffe. Nach Berichten des israelischen Rundfunks hat die militante Gruppe Islamischer Jihad im Gazastreifen signalisiert, dass es am Dienstag eine fünfstündige humanitäre Waffenruhe geben könnte, um den Menschen Gelegenheit zu geben, sich mit Lebensmitteln einzudecken.

Die Gewalt sprang unterdessen auch auf das Westjordanland über. Nach Berichten von Sanitätern wurde dort ein Palästinenser von Soldaten erschossen. Sie hätten versucht, eine Gruppe von Demonstranten zu vertreiben, die Steine gegen ein Militärfahrzeug geworfen hätten. Bei Nablus hat nach israelischen Angaben ein Palästinenser ein Auto beschossen. Dabei sei ein Israeli schwer verletzt worden.

US-Außenminister John Kerry, der sich gegenwärtig in der Region um einen Waffenstillstand bemüht, äußerte sich besorgt über die hohe Zahl ziviler Opfer und kündigte humanitäre Hilfe für den Gazastreifen in Höhe von 47 Million Dollar (34,8 Mio. Euro) an. Israels Vorgehen bezeichnete Kerry als angemessen und legitim. Wie in jedem Konflikt würden aber Zivilisten darunter leiden. Kerrys Ministerium erklärte, der Minister wolle „so schnell wie möglich“ ein Ende der Feindseligkeiten erreichen. Das sei aber sehr kompliziert.