Oldie but Goldie: Schauspieler Albert Rueprecht wird 85 Jahre alt

Wien (APA) - Mehr als vier Jahrzehnte war Albert Rueprecht einer der Stars des Theaters in der Josefstadt. Unverzichtbar war er bei Molnar, ...

Wien (APA) - Mehr als vier Jahrzehnte war Albert Rueprecht einer der Stars des Theaters in der Josefstadt. Unverzichtbar war er bei Molnar, Schnitzler, Hofmannsthal oder Bahr und durchlief alle Rollen vom jungen Schönling zum gesetzten Herrn. Mit 71 Jahren feierte er Abschied in seinem Stammhaus, was einzelne Auftritte nicht ausschloss. Am Donnerstag (24. Juli) feiert Rueprecht nun seinen 85. Geburtstag.

Am 24. Juli 1929 in Wien geboren, sammelte Rueprecht bereits am Akademischen Gymnasium bei einer Schulaufführung von Ferdinand Raimunds „Alpenkönig und Menschenfeind“ seine ersten Theatererfahrungen. Folgerichtig besuchte er nach dem Abschluss der Handelsakademie das Reinhardt-Seminar und erhielt 1951 erste Engagements am Parkring- und am Bürgertheater, bevor er 1953 in Hermann Bahrs „Krampus“ am Theater in der Josefstadt debütierte. Ein Jahr später wirkte Rueprecht auch als „Ferdinand“ in Schillers „Kabale und Liebe“ am Volkstheater mit. 1955 stand er schließlich bei der historischen Wiedereröffnung des Burgtheaters in Grillparzers „König Ottokars Glück und Ende“ auf der Bühne.

Seit 1953 wirkte Rueprecht in rund 40 Filmen und gut 50 TV-Produktionen mit, in denen er durch seine Rollen zumeist das Flair altösterreichischer Grandezza in Uniform oder Gehrock vermittelte. Unter anderem war der Schauspieler im „Ringstraßenpalais“, den „Kaffeehausgeschichten“, „Roda Roda“, „Der Feldherrnhügel“ sowie der Roth-Verfilmung „Radetzkymarsch“ zu sehen.

In der Josefstadt spielte Rueprecht indes in Produktionen wie Horvaths „Geschichten aus dem Wienerwald“ (1994), Nestroys „Höllenangst“ (1997) sowie den Shakespeare-Produktionen „Wie es euch gefällt“ (1994) und „Was ihr wollt“ (1997). In Eugene Labiches Komödie „Das Sparschwein“ war er als Kellner im Einsatz, an der Burg stand er als „Professor Bernhardi“ auf der Bühne und in Mörbisch als Kaiser Franz Joseph im „Weißen Rössl“.

Mit einem Heinrich-Heine-Abend unter dem Titel „Schattenküsse - Schattenliebe - Schattenleben“ verabschiedete sich der Schauspieler im Juni 2000 nach über vier Jahrzehnten vom Theater in der Josefstadt. So endgültig war dieser jedoch nicht. Zuletzt war er in Franz Wittenbrinks Liederabend „Forever Young“ an der Seite von Otto Schenk in einem Oldie-but-Goldie-Sujet auf der Bühne seines Stammtheaters zu sehen - in seiner Paraderolle als Feschak, der gern den Damen hinterherschaut.

(S E R V I C E - Homepage Albert Rueprecht: http://members.aon.at/rueprecht/)