Biopharma-Konzern Actelion mit kräftigem Gewinnsprung im Halbjahr
Allschwil (APA/sda) - Der Schweizer Biopharma-Konzern Actelion ist mit kräftigem Schub im ersten Halbjahr unterwegs gewesen. Die Verkäufe li...
Allschwil (APA/sda) - Der Schweizer Biopharma-Konzern Actelion ist mit kräftigem Schub im ersten Halbjahr unterwegs gewesen. Die Verkäufe liefen gut. Unter dem Strich machte das Unternehmen einen Gewinnsprung, der deutlich größer ausfiel als allgemein erwartet.
Der Produktumsatz kletterte um 12 Prozent auf 993 Mio. Franken (817,7 Mio. Euro), wie Actelion am Dienstag bekannt gab. Der Löwenanteil entfiel mit 791 Mio. Franken auf das Medikament Tracleer, das gegen Bluthochdruck in der Lunge eingesetzt wird. Das ist ein Plus von 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Und dies, obwohl schon Nachahmermedikamente für Tracleer auf dem Markt sind, dessen Patentschutz in den USA im nächsten Jahr und in der EU 2017 ausläuft.
Gemäß Actelion ist auch die Markteinführung des Nachfolgemedikaments für Tracleer, mit Namen Opsumit, erfolgreich verlaufen. Die neue Arznei habe im ersten Halbjahr 53 Mio. Franken Umsatz erzielt. Dass es nicht mehr war, hat damit zu tun, dass das Medikament in einer ersten Phase über Patientenprogramme größtenteils gratis abgegeben wird. Das Unternehmen wartet ab, bis Opsumit von den Krankenkassen anerkannt wird.
Opsumit kam erst Ende letzten Jahres in den USA auf den Markt. Dort seien mittlerweile mit den meisten führenden Krankenkassen die Rückerstattungsmodalitäten festgelegt und die Aufnahme in die Arzneimittellisten vereinbart worden, teilte der Konzern mit. Außerdem ist der Hoffnungsträger von Actelion mittlerweile in der Schweiz, Deutschland, Österreich, Dänemark, Norwegen, Schweden, den Niederlanden, Großbritannien, Irland und Kanada erhältlich.
„Opsumit hat unsere Erwartungen an die Markteinführung übertroffen“, sagte Actelion-Chef Jean-Paul Clozel im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. „Wir haben keine solch schnelle Akzeptanz im Markt erwartet.“ Für das zweite Halbjahr sind Markteinführungen von Opsumit in weiteren Märkten geplant.
Ausgezeichnete Produktumsätze, die Auflösung von Rückstellungen für Rabatte in den USA sowie die anhaltende Kostenkontrolle hätten zu einem deutlichen Gewinnanstieg geführt, äußerte sich Finanzchef Andre Muller. Der Betriebsgewinn kletterte um ein Drittel auf 347 Mio. Franken.
Der Reingewinn verdoppelte sich von 199 auf 420 Mio. Franken. Dazu trug allerdings eine Steuervergünstigung von 121 Mio. Franken aufgrund einer Wertberichtigung im Zusammenhang mit dem verlorenen Prozess gegen die japanische Asahi bei. Der Kernreingewinn von Actelion sei um 40 Prozent auf 378 Mio. Franken gestiegen, hieß es weiter.
Mit den ausgewiesenen Zahlen hat Actelion die Markterwartungen in allen Belangen deutlich übertroffen, wobei allerdings die Auflösung von Rabattrückstellungen nicht oder nicht in vollem Umfang in die Schätzungen eingeflossen sein dürfte. Analysten hatten im Vorfeld gemäß AWP mit einem Produktumsatz von 936,6 Mio. Franken und einem Betriebsgewinn von 292,8 Mio. Franken gerechnet.
Wegen des guten Geschäftsgangs schraubt Actelion nun die Gewinnziele höher. Der Kerngewinn soll im laufenden Jahr bei konstanten Wechselkursen um mindestens 10 bis 20 Prozent zulegen. Im Februar hatte das Management für 2014 noch ein Wachstum des Kerngewinns im niedrigen einstelligen Prozentbereich prognostiziert.