Imst

Suche nach Alternativen zum Spiegelfreudersee

Das zweite, von der Stadt Imst in Auftrag gegebene Gutachten zum Hochwasserschutz geht von deutlich geringeren Wassermassen aus.

Von Alexander Paschinger

Imst, Tarrenz –„Es schaut so aus, als ob uns in Imst viel gelingen könnte“, antwortete der Imster Bürgermeister unlängst im Gemeinderat auf die Frage nach dem Hochwasserschutz. Mittlerweile zeichnet sich aus der Sicht von Stefan Weirather ein neues Szenario ab: Nämlich, dass durch ein Zusammenspiel von Wasserbauamt und der „Wildbach“ eine effektive Verbauung des Pigerbaches – oder der Gurgl, wie sie oberhalb von Tarrenz heißt – gelingen könnte. Vor allem aber, dass man nicht unbedingt auf das Gewaltprojekt „Spiegelfreudersee“ zurückgreifen müsste.

„Unser zweites Gutachten spricht eine ganz andere Sprache“, so Weirather. Es geht darum, wie groß eine zu befürchtende Hochwasserwelle aus dem Gurgltal im Imster Mündungsgebiet zu erwarten wäre. Die Donau Consult hatte 140 m³ pro Sekunde errechnet, die neuen Zahlen würden deutlich darunter liegen. „In Tarrenz müssten wir 500 Grundbesitzer überzeugen, damit wir das Rückhaltebecken für 1,5 Millionen Kubikmeter Wasser errichten könnten“, sagt der Imster Stadtchef. Er will nun Wasserbauamt und Wildbachverbauung bei LHStv. Josef Geisler zusammenbringen, um die Zahlen abzugleichen und Alternativen für einen effektiven Schutz zu erarbeiten.

Immerhin geht es in der Imster Industriezone um 80 Hektar an Betriebsflächen. Allein das Agrarzentrum West würde nach Berechnungen der Donau Consult bis zu 2,5 Meter im „Hundertjährigen“ versinken.

Auch der Tarrenzer Bürgermeister Rudolf Köll ist überzeugt, dass die Retentionsfläche am Spiegelfreudersee kaum umzusetzen ist. „Wir sind auch dabei, Alternativen zu prüfen“, so Köll. Dazu gehört etwa die Reaktivierung des alten Bachlaufes, der im Grundeigentum der Repu­blik stehe. Und auch jene Flächen, die dem Land gehören und oberhalb des Spiegelfreudersees „zehn bis zwölf Hektar ausmachen“. Der Tarrenzer Dorfchef ist überzeugt, dass mit einer Renaturierung im Gurgltal und einer Längsverbauung des Pigers im Bereich Imst und Karrösten das Problem gelöst werden könnte. Köll hat seinerseits jedenfalls den Salvesenbach und den Malchbach als die möglichen Hochwasserbringer identifiziert. Der Stausee vor Imst spielt für ihn eine große Rolle. Außerdem regt er eine Grundbörse im Gurgltal an, die von der öffentlichen Hand gesteuert werden müsste.

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