Flüchtlingsdrama - Fünf Schlepper in Italien festgenommen

Rom (APA) - Fünf mutmaßliche Schlepper sind am Dienstag von der Polizei in Messina mit dem Vorwurf des mehrfachen Mordes festgenommen worden...

Rom (APA) - Fünf mutmaßliche Schlepper sind am Dienstag von der Polizei in Messina mit dem Vorwurf des mehrfachen Mordes festgenommen worden. Sie sollen das Fischerboot mit über 700 Migranten gesteuert haben, bei dem mindestens 181 Migranten ertranken bzw. ermordet worden sind. Die Staatsangehörigkeit der Festgenommenen wurde nicht bekanntgegeben.

Die mutmaßlichen Schlepper wurden von den Überlebenden angezeigt. Um auf dem vollkommen überladenen Boot Raum zu schaffen, sollen sie unzählige Flüchtlinge über Bord geworfen haben. Sie sollen Leichen von Passagieren ins Meer geworfen haben, die zuvor erstochen oder totgeschlagen wurden, berichtete die Polizei nach Medienangaben.

An Bord des von der libyschen Küste abgefahrenen Bootes befanden sich nach Angaben der Überlebenden 759 Menschen, 568 davon konnten gerettet werden. Es habe sich um Flüchtlinge aus Syrien, Pakistan, Nigeria und Ghana gehandelt.

Zugleich wurde in der sizilianischen Stadt Ragusa ein 20-Jähriger aus Senegal festgenommen. Er wird beschuldigt, ein Schlauchboot mit 103 Personen an Bord bis nach Italien geführt zu haben, das von Schiffen der italienischen Marine gerettet wurde. Der Mann wurde von Flüchtlingen angezeigt.