Europas Leitbörsen zu Mittag klar in der Gewinnzone

Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Dienstag am Mittag klar in der Gewinnzone tendiert. Der erste Schock über d...

Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Dienstag am Mittag klar in der Gewinnzone tendiert. Der erste Schock über die Eskalation der Konflikte in der Ukraine und dem Gazastreifen scheine überwunden, hieß es von Analystenseite.

Der Euro-Stoxx-50 steigerte sich um 1,04 Prozent auf 3.169,57 Punkte. Der DAX in Frankfurt notierte gegen 12.10 Uhr mit 9.695,77 Punkten und einem Plus von 0,87 Prozent, nachdem er zuvor drei Minustage in Folge absolviert hatte. Der FT-SE-100 der Börse London gewann 0,82 Prozent und steht nun bei 6.783,94 Stellen.

Die Entwicklungen in den Krisengebieten Ukraine und Gaza werden in den Handelssälen zwar weiter beobachtet, rückten aktuell jedoch wieder etwas in den Hintergrund. Verschärfte Sanktionen gegen Russland werden an diesem Tag von der Europäischen Union jedenfalls noch nicht beschlossen, wie die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton zu Beginn eines Treffens der EU-Außenminister in Brüssel deutlich machte.

Am Nachmittag könnten die Börsen neue Impulse durch US-Konjunkturdaten erhalten. „Ob die US-Notenbanker nach der Veröffentlichung der Verbraucherpreisdaten immer noch ruhig bleiben können, ist erst einmal abzuwarten“, kommentierte ein Experte. Es deute einiges darauf hin, dass der Anstieg im Monatsvergleich wieder recht ordentlich ausfallen werde. Zudem dürfte den Immobiliendaten Aufmerksamkeit geschenkt werden, da sie in den vergangenen Wochen eher für negative Überraschungen gut gewesen seien.

Vor allem die Bankenbranche rückte in den Fokus: Die Aktien der Credit Suisse büßten als Schlusslicht im Swiss-Market-Index (SMI) 1,46 Prozent auf 25,71 Franken ein. Eine Rekordstrafe im Steuerstreit mit den USA hat das Schweizer Finanzinstitut im zweiten Quartal tief in die roten Zahlen gerissen. Unter dem Strich stand mit minus von 700 Millionen Franken (576 Mio. Euro) der höchste Verlust seit der Finanzkrise 2008. „Der Nettoverlust ist höher ausgefallen als erwartet“, kommentierte ein Wertpapierspezialist.

Im Leitindex der Eurozone hingegen zählten die Anteilsscheine der BBVA mit plus 2,15 Prozent zu den Spitzenwerten. Die spanische Großbank kauft das verstaatlichte Geldinstitut Catalunya Banc für knapp 1,2 Milliarden Euro. Für die Catalunya Banc hatten sich unter anderem die Bankengruppen Santander, CaixaBanc und die französische Société Générale interessiert.

Der geplante milliardenschwere Zusammenschluss der Chipentwickler Dialog Semiconductor und der österreichischen ams ist gescheitert. ams-Papiere tendierten unverändert und Dialog-Papiere verbesserten sich um 2,10 Prozent. Die Fusionsgespräche mit ams seien beendet worden, teilte die deutsch-britische Dialog Semiconductor mit. Trotz intensiver Verhandlungen seien keine annehmbaren Bedingungen für eine „Fusion unter Gleichen“ erzielt worden.

Auf die Quartalsbilanz des Werbedienstleisters und Medienkonzerns Publicis Groupe reagierten in Frankreich die Anleger mit massiven Verkäufen. Die Papiere büßten im CAC-40 fast fünf Prozent ein und fielen damit so stark wie seit fünf Jahren nicht mehr. Nach der gescheiterten milliardenschweren Fusion mit dem US-Wettbewerber Omnicom enttäuschte Publicis mit einem Umsatzrückgang im zweiten Quartal sowie mit Aussagen zum weiteren Geschäftsverlauf.

In der Schweiz zogen neben der Credit Suisse zudem noch die Papiere von Actelion und Swatch Aufmerksamkeit auf sich. Der Uhrenhersteller gab nach Halbjahreszahlen um 0,78 Prozent nach. Ein starker Franken hatte die Umsatzentwicklung beeinträchtigt. Das Biopharma-Unternehmen Actelion wies nach einem bereits starken ersten Quartal auch ein dynamisches zweites aus und hob seine Jahresziele deutlich an. Die Titel gewannen 3,92 Prozent.

~ ISIN EU0009658145 ~ APA261 2014-07-22/12:27