Costa Concordia - Korsische Bürgermeister gegen Abtransport
Giglio/Ajaccio (Korsika) (APA) - 18 Bürgermeister von Gemeinden auf der französischen Insel Korsika protestieren gegen die am Mittwoch gepla...
Giglio/Ajaccio (Korsika) (APA) - 18 Bürgermeister von Gemeinden auf der französischen Insel Korsika protestieren gegen die am Mittwoch geplante Wegschleppung des havarierten Kreuzfahrtschiffes Costa Concordia. Das Wrack wird entlang der Küste Korsikas zur Verschrottung nach Genua transportiert.
Die Gemeindechefs kritisierten, dass der italienische Staat Beschlüsse über die Route des Wracks ergriffen habe, ohne sie zu informieren. Sie fordern von Italien eine Verschiebung des Abtransports, bis nicht „klare und glaubwürdige Antworten“ über die Umweltsicherheit der Operation geliefert werden, berichteten italienische Medien.
Die Bürgermeister fragten zudem, warum sich die italienischen Behörden nicht für eine Verschrottung im näher liegenden toskanischen Hafen Piombino anstelle von Genua entschlossen haben, das 350 Kilometer von Giglio entfernt ist. Sie drohten mit Protestaktionen auf Korsika und im Meer beim Vorbeifahren des Wracks.
Die Beziehungen zwischen Italien und Frankreich sind schon seit Tagen wegen der Costa Concordia gespannt. Die französische Umweltministerin Segolene Royal hatte am Montag angekündigt, den Transport von Bord eines Militärschiffes vor Korsika aus zu verfolgen. Die Politikerin bemängelte, dass die Behörden ihres Landes nicht früher über die Route informiert worden seien. An Bord des Schiffes „Jason“ wird sich neben einem Expertenteam auch Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian aufhalten. Damit wolle man die Bedeutung hervorheben, die die französische Regierung Umweltschutz einräumt, hieß es in einer Presseaussendung des französischen Umweltministeriums.
Royals italienischer Amtskollege Gian Luca Galletti versicherte am Dienstag erneut, dass Italien alle Maßnahmen für einen umweltsicheren Transport des Wracks ergriffen habe. „Uns Italienern liegt das Meer am Herzen wie den Franzosen, wenn nicht noch mehr. Die Franzosen hatten alle Zeit, um Informationen zu fordern. Sie haben uns erst vor einigen Tagen um Informationen gebeten, und wir haben sie geliefert“, sagte Galletti. Er versicherte, dass die Costa Concordia nicht in französischen Gewässern fahren wird.