Junger Tiroler Albatros startet zum Überflug
Der Innsbrucker Robin Grünberger greift bei den österreichischen Jugendmeisterschaften der Schwimmer nach Goldmedaillen.
Von Sabine Hochschwarzer
Innsbruck –Wenn Robin Grünberger seine Arme streckt, dann kommt auf einer Schwimmbahn keiner mehr an ihm vorbei. Mit einer Spannweite von 2,05 Meter zieht der 15-Jährige dort seine Bahnen. Lediglich acht Zentimeter fehlen dem Innsbrucker auf den großen Michael Groß, dreifacher Olympiasieger der 80er-Jahre, der mit seinen 2,13-m-Flügeln „Albatros“ genannt wurde.
Grünbergers Vorbilder sind allerdings jünger: die aktuellen Olympiasieger Michael Phelps und Ryan Lochte. Ihnen schaut er immer wieder genauer auf die Flossen. „Ich sehe mir ihre You-Tube-Videos an. Das motiviert mich“, erzählt der junge Mann mit Schuhgröße 45/46. Beide seien so vielseitig und würden den Sport auf ein neues Niveau heben, schwärmt Grünberger.
Der Anfang seiner Karriere ist längst gemacht. Seit September 2013 schwamm der Sport-BORG-Schüler 45 Tiroler Nachwuchsrekorde. Selbst ein Limit für die Junioren-EM hat Grünberger bereits geschafft, durfte aber nicht starten, weil er noch zu jung ist. „Das kommt schon noch“, nimmt es der SC-Stadtoasen-Innsbruck-Aktive locker.
Im Alter von vier Jahren fing er Feuer für das Wasser. In Kuba, der Heimat seiner Mutter Yanet, an der Seite seines Cousins Miguel Angel kam Grünberger zu „seinem“ Sport. Basketball, Fußball und Tennis hätten ihm zwar auch gefallen, „aber Schwimmen ist das Beste“, sagt der junge 1,97-m-Mann.
Grünbergers körperlichen Voraussetzungen sind optimal, die kubanischen Gene schlagen durch. Papa Robert reicht ihm hingegen nur noch bis zur Schulter. „Bin mit meiner Größe bin ich zwar nicht so spritzig, das muss ich mit meiner Zuglänge eben wieder wett machen“, weiß der Kraulspezialist.
So wie jetzt am Wochenende bei den österreichischen Nachwuchsmeisterschaften in Kapfenberg. Grünberger zählt zu den Favoriten. Eine Rolle, die ihm kaum Druck macht: „Mal schauen, wie es läuft, aber den einen Rekord will ich mir schon holen.“ Acht Hunderstelsekunden fehlen ihm auf die österreichische Jugendbestmarke. Ein paar Zentimeter also.