Prager Staatschef Zeman gegen verschärfte Sanktionen gegen Russland

Prag (APA) - Der tschechische Staatspräsident Milos Zeman hat sich auch nach dem Flugzeugabsturz in der Ostukraine gegen eine Verschärfung d...

Prag (APA) - Der tschechische Staatspräsident Milos Zeman hat sich auch nach dem Flugzeugabsturz in der Ostukraine gegen eine Verschärfung der Sanktionen gegen Russland ausgesprochen. Sanktionen seien nämlich immer kontraproduktiv, erläuterte der Präsident laut tschechischen Medienberichten am Dienstag.

„Von den Sanktionen sind immer einfache Bürger betroffen, während die Obrigkeit den Weg findet, wie man sie umgehen kann“, sagte Zeman. Sanktionen führten immer nur dazu, dass sich das betroffene Land vor der Außenwelt verschließt. Viel besser als Sanktionen sei das, was die Kommunisten einst als „ideologische Diversion“ bezeichnet hätten. Das würde den Austausch von Touristen, Studenten, Unternehmern sowie eine Änderung des Systems mit demokratischen und rechtlichen Mitteln von innen heraus bedeuten.

Aufgeschlossener steht EU-Sanktionen der tschechische Außenminister Lubomir Zaoralek gegegenüber. Vor dem Treffen mit seinen EU-Amtskollegen in Brüssel am Dienstag sagte er, „in einigen Tagen“ sollten bestimmte Bedingungen erfüllt werden, sonst sollte ein EU-Gipfel „bedeutende Sanktionen“ gegen einige Branchen der russischen Wirtschaft beschließen.

Zu den Bedingungen zähle die Einstellung von Waffenlieferungen und des Zugangs von bewaffneten Personen in das von den Separatisten kontrollierte Gebiet sowie die Ermöglichung des Zugangs von unabhängigen Ermittlern zum Ort der Tragödie.