Flüchtlingsdrama - Caritas fordert entschlossenes Handeln

Wien/Rom (APA) - Der Präsident der Caritas Österreich, Michael Landau, hat angesichts der neuen Flüchtlingstragödie im Mittelmeer entschloss...

Wien/Rom (APA) - Der Präsident der Caritas Österreich, Michael Landau, hat angesichts der neuen Flüchtlingstragödie im Mittelmeer entschlossenes Handeln in Österreich und Europa gefordert. Verantwortung lasse sich nicht abschieben, „wir müssen helfen und nicht wegschauen“, appellierte Landau am Dienstag in einer Aussendung.

Man müsse helfen, weil „wir als Menschen füreinander Verantwortung tragen. Und auch ganz nüchtern, weil Wohlstandsinseln in einem Meer von Armut auf Dauer nicht stabil sind“, erklärte der Caritas-Präsident. Die aktuellen Ereignisse würden die „unfassbare Verzweiflung“ der Menschen deutlich machen.

Landau kritisierte, dass die Bankenrettung in Europa offenbar wichtiger sei, als jene von Menschen. „Wenn in Europa Banken ins Wanken geraten, werden über Nacht Rettungspakete geschnürt. Wenn im Mittelmeer Menschen zu tausenden ertrinken, werden Zäune erhöht und der Grenzschutz verstärkt. Keine Rettungspakete, ja nicht einmal genügend Rettungsringe werden ausgeworfen. Das ist ein Verbrechen“, empörte er sich.

Nach Angaben des italienischen Innenministeriums kamen seit Jahresbeginn bereits 84.000 Migranten in Süditalien an. Bis Jahresende soll die Zahl erstmals 100.000 übersteigen. Seit dem Jahr 2000 sind nach Caritas-Informationen bereits 23.000 Menschen bei dem Versuch, in ein neues Leben aufzubrechen, gestorben.