Gemeinde Schönberg bleibt im Verband der Stubaier
Schönberg hat bis zuletzt gehofft, sich dem Tourismusverband Innsbruck anzuschließen. Nun erteilte LH Platter dem Verbandswechsel eine Abfuhr.
Von Denise Daum
Schönberg –Diesmal ist die Entscheidung wohl endgültig: Schönberg bleibt im Verbandsgebiet des TVB Stubai. „Landeshauptmann Günther Platter hat es in einem persönlichen Gespräch sehr deutlich formuliert: Alles bleibt, wie es ist“, sagt Schönbergs Bürgermeister Hermann Steixner. Als Basis für die Entscheidung von Platter, der als Tourismusreferent in derartigen Belangen das letzte Wort hat, diente die Stimmungslage in den beiden betroffenen Verbänden.
Der Aufsichtsrat des Tourismusverbands Stubai hatte sich einstimmig – bei der Stimmenthaltung von BM Steixner – gegen einen Wechsel von Schönberg ausgesprochen. Der Tourismusverband Innsbruck und seine Feriendörfer orientierte sich wiederum an der Entscheidung der Stubaier. „Wir haben dem TVB Stubai den Vortritt gelassen“, bestätigt Patricia Niederwieser, Aufsichtratsvorsitzende im TVB Innsbruck und seine Feriendörfer. Dies wurde auch der Tourismusabteilung des Landes in einer Stellungnahme mitgeteilt.
„Wir haben aus über 200 Tourismusverbänden in Tirol 34 schlagkräftige Einheiten geschaffen. Wenn es vereinzelt Unzufriedenheit gibt, sind diese in erster Linie vor Ort zu lösen. Das Land wird hier nicht von oben herab verordnen“, heißt es aus dem Büro des Landeshauptmanns auf Nachfrage der TT.
Die Zeit der Entscheidungsfindung war für die Schönberger ein Wechselbad der Gefühle. Beim TT-Forum Ende März zur Abspaltungsfrage hat LH Platter zur Überraschung aller ausrichten lassen, dass er einen Verbandswechsel ablehnt. Kurz darauf ruderte er zurück und bat die Beteiligten zum Gespräch. Und dann hing die Gemeinde Schönberg in der Luft. Bis jetzt.
Nichtsdestotrotz glaubt Steixner, dass die Bemühungen um einen Wechsel nicht umsonst waren. „Wir haben unsere Anliegen beim Land Tirol deponiert und das Ungleichgewicht zwischen tourismusstarken und -schwachen Gemeinden bei den Abgaben aufgezeigt“, sagt Steixner. Die Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Innsbruck soll außerdem intensiviert werden.
Die Stubaier signalisieren ihrerseits die Bereitschaft, mehr auf die Anliegen von Schönberg einzugehen. Bei einem gemeinsamen Workshop konnten „konstruktive Lösungen gefunden werden“, wie TVB-Vorstand Michael Bacher sagt. „Wir werden die Gemeinde auch personell bei Marketingmaßnahmen unterstützen.“ Bacher hegt keinen Groll wegen des Abspaltungswunschs, wenn er auch glaubt, dass Schönberg sich auf anderem Wege Gehör verschaffen hätte können. „Aber jetzt heißt es, wieder gemeinsam zu arbeiten“, erklärt Bacher.