Mindestens 28 Tote bei Anschlägen und Kämpfen in Afghanistan
Kabul (APA/dpa) - Die Gewalt in Afghanistan hat am Dienstag mindestens 28 weitere Menschen das Leben gekostet....
Kabul (APA/dpa) - Die Gewalt in Afghanistan hat am Dienstag mindestens 28 weitere Menschen das Leben gekostet.
In der Hauptstadt Kabul starben am Dienstag bei einem Selbstmordanschlag auf ein US-Gelände sieben Menschen, neun weitere wurden verletzt. Neben dem Attentäter kamen durch die Explosion einer in einem Motorrad versteckten Bombe sechs Wachleute aus Nepal, Indien, Kenia und den Fidschi-Inseln ums Leben, wie die Polizei mitteilte. Zu dem Anschlag bekannten sich die radikalislamischen Taliban. Zunächst hatte es geheißen, das Attentat habe einem Polizeirevier gegolten.
Der Attentäter sprengte sich vor dem Ausgangstor des Gebäudekomplexes nördlich des Flughafens von Kabul in die Luft. Dort befinden sich auch die Unterkünfte ausländischer Berater, die die afghanische Regierung im Kampf gegen Drogen unterstützen. Nach örtlichen Medienberichten hatte der Angreifer früher auf dem Gelände gearbeitet. Er soll eine Uniform der Sicherheitskräfte getragen haben.
Im ostafghanischen Bezirk Alingar starben bei einem weiteren Angriff fünf Zivilisten und ein Polizist, wie die Behörden mitteilten. Deren Fahrzeug sei am Montagabend von Aufständischen beschossen worden, sagte der Sprecher der Provinzregierung, Sarhadi Sowak. In der nordostafghanischen Provinz Badachshan wurden nach offiziellen Angaben bei Gefechten mit afghanischen Sicherheitskräften 15 Taliban-Kämpfer getötet. Bei mehreren Anschlägen und Kämpfen zwischen Sicherheitskräften und Extremisten hatte es in den vergangenen Tagen bereits mehr als 70 Tote gegeben.
Vor dem Auslaufen des NATO-Kampfeinsatzes Ende des Jahres hat die Gewalt in Afghanistan wieder deutlich zugenommen. Zugleich sorgt für Unsicherheit im Land, dass immer noch kein Sieger der Präsidentenwahl feststeht, deren erste Runde vor mehr als drei Monaten stattfand. Am 17. Juli begann die Wahlkommission mit der Neuauszählung aller 8,1 Millionen Stimmen der Stichwahl vom 14. Juni.