USA nennen französische Rüstungsgeschäfte mit Russland „unangemessen“

Paris/Moskau (APA/AFP) - Die USA haben die geplante Lieferung französischer Mistral-Kriegsschiffe an Russland scharf kritisiert. Der Rüstung...

Paris/Moskau (APA/AFP) - Die USA haben die geplante Lieferung französischer Mistral-Kriegsschiffe an Russland scharf kritisiert. Der Rüstungsdeal sei „vollkommen unangemessen“, sagte die stellvertretende Sprecherin des US-Außenministeriums, Marie Harf, am Dienstag. „Wir denken, dass niemand Russland mit Waffen versorgen sollte.“

Auch das Weiße Haus zeigte sich verstimmt. Der Zeitpunkt für das Waffengeschäft sei „suboptimal“, sagte Sprecher Josh Earnest.

Zuvor hatte auch der britische Premierminister David Cameron das französische Vorhaben kritisiert, zwei Hubschrauberträger an die Regierung in Moskau zu verkaufen. Nach Frankreichs Präsident Francois Hollande hat am Dienstag auch Außenminister Laurent Fabius die britische Kritik zurückgewiesen. Dem Fernsehsender TF1 sagte er am Dienstag, die Briten hätten nur zu gerne erklärt, so etwas niemals zu tun. „Aber ich habe meinen lieben britischen Freunden gesagt, lasst uns mal über den Finanzsektor sprechen.“ In London gebe es einige russische Oligarchen. Auf die Frage, ob das bedeute, dass Großbritannien sich zuerst um seine eigenen Angelegenheiten kümmern solle, sagte Fabius: „Exakt.“

Frankreich hatte im Jahr 2011 mit Russland einen Vertrag zur Lieferung von zwei Mistral-Kriegsschiffen abgeschlossen. Derzeit werden russische Marinesoldaten in Frankreich auf einem der Hubschrauberträger ausgebildet. Hollande hatte am Montagabend klargemacht, dass das erste Mistral-Kriegsschiff im Oktober an Moskau übergeben werde. Die Lieferung des zweiten Schiffes werde aber von der weiteren Haltung Moskaus im Ukraine-Konflikt abhängen.