Malaysier übergeben Flugschreiber an niederländische Ermittler

Den Haag/London (APA/AFP) - Der Flugschreiber des im umkämpften Osten der Ukraine abgestürzten Malaysia-Airlines-Flugzeugs ist an die nieder...

Den Haag/London (APA/AFP) - Der Flugschreiber des im umkämpften Osten der Ukraine abgestürzten Malaysia-Airlines-Flugzeugs ist an die niederländischen Ermittler übergeben worden. Die malaysischen Experten hätten es am Dienstagabend am Flughafen von Kiew den Ermittlern des Niederländischen Untersuchungsbüros für Sicherheit (OVV) ausgehändigt, teilte das Außenministerium in Den Haag mit.

Demnach soll die sogenannte Black Box, die den Flugdatenschreiber und den Stimmenrekorder enthält, zur Auswertung ins britische Farnborough gebracht werden.

Laut dem Außenministerium werden Experten des OVV und anderer Länder an den Ermittlungen beteiligt sein. Die Boeing 777 war am Donnerstag mit 298 Menschen an Bord wahrscheinlich von einer Boden-Luft-Rakete über dem umkämpften Osten der Ukraine abgeschossen worden. Kiew und zahlreiche westliche Staaten machen die prorussischen Rebellen dafür verantwortlich. Die Auswertung des Flugschreibers soll Hinweise auf die Absturzursache liefern. Es gilt aber als unwahrscheinlich, dass die Black Box einen Rückschluss auf die Urheber des Angriffs zulässt.

Den Haag hat die Führung bei den Ermittlungen, weil 193 der Insassen Niederländer waren. Ein niederländischer Experte, der am Dienstag die Opfer des Absturzes untersuchte, die am Vortag von den Separatisten in einem Kühlzug nach Charkiw überstellt worden waren, sagte, es seien nur 200 Leichen in dem Zug. Die Separatisten hatten die Zahl mit 282 angegeben. Ein Sprecher der Beobachtermission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sagte, Mitarbeiter hätten am Absturzort an mindestens zwei Stellen noch Leichenteile gesehen.

Der Westen hatte den Separatisten vorgeworfen, acht- und pietätlos mit den sterblichen Überresten der Opfer umzugehen. Zudem gab es Vorwürfe, sie würden Hinweise auf die Absturzursache beseitigen. Laut dem OSZE-Sprecher Michael Bociurkiw wurden am Absturzort tatsächlich Teile des Wracks bewegt. Allerdings sollten daraus keine voreiligen Schlüsse gezogen werden, da dies womöglich auch zur Bergung von Opfern geschehen sei. Am Dienstag waren erneut OSZE-Beobachter am Absturzort begleitet von mehreren malaysischen Experten und Vertretern der Fluglinie.