Gesellschaft

Altes Hotel wird zu Luxushaus

Der Goldene Löwe in St. Johann wird abgerissen. Auf dem Grundstück entsteht eine Seniorenresidenz mit 89 Zimmern, davon 15 Pflegeeinheiten. Baubeginn ist im Oktober.

Von Verena Hofer

St. Johann i. T. –Eindeutig bessere Zeiten hat das Hotel Goldener Löwe in St. Johann bereits gesehen. Seit vielen Jahren verfällt das Hotel mitten im Ortszentrum. Im Oktober soll sich das ändern. Das bestehende Hotel wird zum Großteil abgerissen, eine Seniorenresidenz gebaut. Vorgestellt wurde das Großprojekt von Vorstand Wolfgang Reckendorfer (Victus AG) und Projektleiter Gerhard Nasel bei der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend. Als Betreiber fungiert die Swiss Tertianum International AG.

Rund 25 Mio. Euro werden in den Bau der Seniorenresidenz gesteckt. In einer Bauzeit von 18 Monaten sollen auf dem Grundstück Tiefgarage (Zufahrt bei Hypo Bank) sowie 89 Zimmer zwischen 38 und 75 m² entstehen. 15 Räume werden davon als Pflegezimmer geplant. „Die Seniorenresidenz sieht aus wie ein Fünfstern-Hotel“, schildert Nasel und ergänzt, dass hochwertiges Wohnen mit einem Concierge angeboten wird. Zu den Leistungen gehören Zimmerreinigung, Frühstück, aber auch Mittag- und Abendessen im Restaurant oder in der eigenen Wohnung. Erklärtes Ziel von Reckendorfer ist, dass die Menschen aktiv in der zweiten Lebenshälfte sind und auch daran teilnehmen: „Wir sind kein Pflegeheim. Wir bieten attraktive Wohnmöglichkeiten für ältere Menschen.“ Eigene Heime gibt es auch für dauerhafte Pflege innerhalb der Gruppe, beispielsweise bei Demenz und Bettlägrigkeit. Als Eintrittskarte in die exklusive Residenz braucht es das nötige Kleingeld. „Die meisten Bewohner haben eine Privatversicherung und ein dementsprechendes Vermögen“, erklärt Reckendorfer. Der Großteil der zukünftigen Bewohner soll aus der Schweiz, Deutschland und Österreich kommen. Durchschnittlich liegen die Kosten laut Nasel bei 2000 Euro im Monat. Der Hauptwohnsitz wird dann ebenso nach St. Johann verlegt. Angst, dass bei den Bewohnern das Geld ausgeht und sich diese um einen Platz im örtlichen Pflegeheim bewerben, braucht man laut den Initiatoren nicht haben.

Im Erdgeschoß sind neben der Rezeption auch Geschäftsflächen für Friseur, Masseur und ein Café geplant. Das Restaurant soll in der jetzigen Maximilianstube Platz finden und dort auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Die Betreuung findet bis Pflegestufe vier in der Wohnung statt, ab Pflegestufe fünf gibt es eigene Zimmer dafür. „Die Stufe sechs geht im Haus nicht mehr“, sagt Projektbetreiber Nasel.

Veränderungen gibt es durch den Bau beim Kreuzungsbereich nebenan. Der Besitzer hat der Gemeinde kostenlos Grund zur Verfügung gestellt um die enge Ein- und Ausfahrt zu vergrößern.

Die Tertianum-Gruppe hat bisherige Vorhaben hauptsächlich in der Schweiz umgesetzt. Eine Seniorenresidenz wird derzeit in Wien am Hamerlingpark um 70 Mio. Euro gebaut.

Bürgermeister Stefan Seiwald stellt klar, dass aufgrund der Widmung keine Zweitwohnsitze möglich sind. Einstimmigkeit herrschte bei der Abstimmung über den Bebauungsplan im Gemeinderat – alle Mandatare waren für das Projekt.

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