Sirenen und Applaus: Giglio verabschiedet sich von Costa Concordia
Giglio (APA) - Zweieinhalb Jahre nach der Havarie der Costa Concordia verabschiedet sich die Insel Giglio von dem Kreuzfahrtschiff, das am 1...
Giglio (APA) - Zweieinhalb Jahre nach der Havarie der Costa Concordia verabschiedet sich die Insel Giglio von dem Kreuzfahrtschiff, das am 13. Jänner 2012 vor seiner Küste verunglückt war. Sirenen der großen Schlepper und Schiffe gaben der Havarie auf ihrer letzten Reise nach Genua das Geleit.
Das Schiff wurde am Mittwochvormittag auf seine geplante Route ausgerichtet und in die Startposition für die Fahrt nach Genua gebracht, wo es verschrottet werden soll. Hunderte Touristen und Einwohner der Insel, die die Vorbereitung beobachteten, applaudierten lang. Viele zeigten sich zutiefst bewegt.
Die 1.500 Einwohner der 16 Kilometer westlich der toskanischen Küste liegenden Insel hatten in der Unglücksnacht ihre Schulen, Kindergärten, Kirchen und Privathäuser geöffnet und die Überlebenden der Havarie der Costa Concordia spontan mit Decken, Mänteln und heißen Getränken versorgt. Seit dieser Nacht haben die Bewohner Giglios Schritt für Schritt alle Etappen der Bergung der Costa Concordia verfolgt.
Die am 14. Juli begonnene Operation zum Abtransport nach Genua hat der Insel größere Unannehmlichkeiten beschert, die auch die Sommersaison zum Teil beeinträchtigt haben. In diesen Tagen wurde die Zahl der Fähren, die die Toskana mit der Insel verbinden, stark reduziert. Auch der Zugang der Touristen zu den Stränden wurde stark eingeschränkt. Rund um die Costa Concordia herrscht strengstes Fahrverbot für Boote. Am Mittwoch ist die Insel Giglio ganz vom Rest der Welt abgeschnitten.
Gegen Mittag sollte das Schiff den Hafen der Insel verlassen und am Nachmittag Kurs auf Genua nehmen. Die Ankunft im Hafen Genua ist am Sonntag vorgesehen. Bei der Abfahrt werden die Sirenen des Hafens und die Glocken der Kirchen auf der Insel ertönen. Der Pfarrer der Insel, Lorenzo Pascuotti, wird das Schiff segnen.