„Verlorene Kindheit“: Filmretrospektive vor KZ Mauthausen

Mauthausen (APA) - Die diesjährige Filmreihe vor der KZ-Gedenkstätte Mauthausen mit dem Titel „Verlorene Kindheit. Rassismus, Deportation - ...

Mauthausen (APA) - Die diesjährige Filmreihe vor der KZ-Gedenkstätte Mauthausen mit dem Titel „Verlorene Kindheit. Rassismus, Deportation - Weiterleben für Wenige“ beschäftigt sich mit dem Schicksal von Kindern. Sie waren von vornherein dem systematischen Morden überlassen. Zumeist weiß man nur von jenen mehr, die den NS-Terror überlebten und nach der Befreiung sehr oft um ihre Identität kämpften.

Die Retrospektive startet mit dem Streifen „Die Kinder von Paris“ (F 2010, Regie: Rose Bosch). Er folgt dem Erleben einer Gruppe Juden 1942 in Paris und öffnet einen kritischen Blick auf Verfolgung, Kollaboration und Widerstand. „Diamanten der Nacht“ (CSSR 1964, Regie Jan Nemec) gehört zu den künstlerisch beeindruckendsten Werken des jungen Prager Films: Zwei jüdischen Jugendlichen gelingt die Flucht aus einem Deportationszug der Nazis. Doch ihre Hoffnung auf Freiheit erweist sich als trügerisch. Der Drehbuchautor Arnost Lustig verarbeitet darin sein eigenes Schicksal. Er überlebte, weil er 1945 aus einem Deportationszug zwischen Buchenwald und Dachau entkommen konnte.

In „Nicht alle waren Mörder“ (D 2006, Regie: Jo Baier) schaffen es eine Mutter und ihr Sohn, dem Zugriff der Nazis zu entkommen, als diese beginnen, alle Juden aus Berlin in die Lager im Osten zu deportieren. Der Film erzählt die Kindheit des Schauspielers und Schriftstellers Michael Degen. Auf einer Autobiografie - die Srulik-Jurek-Yoram Fridman in Israel veröffentlicht hat - beruht auch „Lauf, Junge lauf“ (D, F, PL 2013, Regie Pepe Danquart). Der achtjährige Jude Srulik entkommt 1942 aus dem Ghetto Warschau und nimmt als Jurek die Identität eines christlichen Waisen an. Er flüchtet immer weiter, wird entdeckt, verraten, gerettet, verliert seine Kindheit.

Die Open-Air-Vorführungen finden von 20. bis 23. August statt. Bei Schlechtwetter werden sie im angrenzenden Besucherzentrum gezeigt. Eingeleitet werden sie jeweils mit einem kurzen Vortrag vom Zeitgeschichtler Frank Stern. Er ist einer der Kuratoren der Filmreihe. Im Anschluss an die Filme besteht die Möglichkeit für Fragen und Diskussion. Der Eintritt ist kostenlos.

(S E R V I C E - http://www.mauthausen-memorial.at)