Flug MH17 - Abbott vermutet viele Opfer noch auf offenem Feld

Kiew (APA/AFP) - Australiens Premierminister Tony Abbott vermutet zahlreiche der nach dem Flugzeugabsturz über der Ukraine noch vermissten O...

Kiew (APA/AFP) - Australiens Premierminister Tony Abbott vermutet zahlreiche der nach dem Flugzeugabsturz über der Ukraine noch vermissten Opfer weiterhin am Ort der Katastrophe. „Es ist recht wahrscheinlich, dass viele Leichname noch dort draußen sind“, sagte Abbott am Mittwoch in der Hauptstadt Canberra.

Er verlangte zugleich eine umfassende systematische Suche nach den noch vermissten Todesopfern an der Absturzstelle. Die Bergungsarbeiten seien bisher „ziemlich unprofessionell“ verlaufen.

Am Dienstag waren etwa 200 Leichen per Zug in der ostukrainischen Stadt Charkiw eingetroffen. Die internationalen Ermittler vor Ort waren jedoch eigentlich davon ausgegangen, dass sich in dem Zug rund 280 Leichname befanden. Beim Absturz des malaysischen Passagierflugzeugs am Donnerstag vergangener Woche waren insgesamt 298 Menschen ums Leben gekommen, darunter 28 Australier. Flug MH17 wurde vermutlich abgeschossen, von wem, ist weiterhin unklar. Die prorussischen Separatisten behinderten nach dem Absturz die Bergungs- und Ermittlungsarbeiten.

Die niederländische Regierung erklärte den Mittwoch zum Tag der nationalen Trauer, um die Opfer der Flugzeugkatastrophe über der Ostukraine zu ehren. Mit Trauergeläut wollen Kirchen in und um Amsterdam an die Opfer erinnern, wie Kathpress berichtete. An der Aktion am Donnerstagabend um 20 Uhr beteiligten sich mehr als 50 Kirchen, wie niederländische Medien berichten. Zudem seien die Gotteshäuser für Beter geöffnet. Mehrere hundert Delegierte der Internationalen Aids-Konferenz in Melbourne nahmen am Dienstagabend an einer Kerzen-Mahnwache zum Gedenken an die sechs bei dem Absturz ums Leben gekommenen Aids-Experten teil. Bei dem Unglück kamen 193 Niederländer ums Leben.