Deutsche Verteidigungsministerin bei Soldaten in Afghanistan

Kabul (APA/AFP) - Die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat sich am Mittwoch zu einem Truppenbesuch bei der Bundeswehr in Afghanistan aufgehalten. Sie traf nach Angaben mitreisender Journalisten am Morgen im nordafghanischen Mazar-i-Sharif ein. Neben Gesprächen mit deutschen Soldaten war laut Bundeswehr auch eine Zusammenkunft mit örtlichen Verantwortlichen der afghanischen Armee geplant.

Unter anderem stand zudem der Besuch eines Militärkrankenhauses der einheimischen Streitkräfte auf dem Programm der Ministerin. Es ist der zweite Besuch von der Leyens bei den deutschen Soldaten am Hindukusch seit ihrem Amtsantritt Ende vergangenen Jahres. In Mazar-i-Sharif sind die meisten der derzeit noch etwa 2400 in Afghanistan eingesetzten deutschen Soldaten stationiert.

Bis Ende 2014 soll der Einsatz der internationalen Schutztruppe ISAF in dem Land enden. Auch danach sind aber noch internationale Ausbildungs- und Unterstützungsmissionen vorgesehen, an denen sich auch Deutschland beteiligen will. Berlin stellt hierfür bis zu 800 Soldaten in Aussicht.

Politisch ist die Lage in Afghanistan nach der zweiten Runde der Präsidentschaftswahl von Mitte Juni angespannt. Laut der Wahlkommission gewann der ehemalige Finanzminister Ashraf Ghani die Stichwahl, sein Kontrahent, der frühere Außenminister Abdullah Abdullah, warf ihm jedoch Manipulationen vor und beanspruchte den Sieg für sich.

Im Zuge einer Vermittlungsmission von US-Außenminister John Kerry einigten sich die beiden Politiker zuletzt auf eine vollständige Neuauszählung aller Stimmen. Die ursprünglich für den 2. August geplante Amtseinführung des neuen Präsidenten wird wegen des Streits um das Ergebnis verschoben. Der amtierende Staatschef Hamid Karzai durfte nach zwei Amtszeiten bei der Wahl nicht erneut antreten.